MALAYSIA: Schwerer Stand für die Rechte von LGBTs

MALAYSIA: Schwerer Stand für die Rechte von LGBTs
Statt sich erst mal auf die Grundrechte und die Entkriminalisierung von Homosexualität zu kümmern und vorwärts zu machen, lassen sowohl die Menschenrechtskommission, sowie auch der Premierminister von Malaysia verlauten, was sie nicht wollen, nämlich die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Die Diskussionen rund um die Rechte für LGBTs befeuern damit umso mehr die Homophobie im Land...

Eigentlich sind sich die Menschenrechtskommission Malaysias, Suhakam, sowie Premierminister Mahathir Mohamad einig: Sie wollen die Grundrechte der Schwulen, Lesben und Transgender im Land schützen und dafür sorgen, dass niemand das Recht hat, sie zu diskriminieren, oder sie mit Hass und Gewalt zu bedrohen. Doch gerade wenn es um die Rechte von LGBTs geht, machen schnell Gerüchte die Runde, Ängste werden innerhalb der Bevölkerung geschürt und damit Homophobie befeuert. So verbreitete sich plötzlich, dass sowohl Suhakam, wie auch der Premier daran arbeiten, die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnen zu wollen. Worauf beide mit einem Dementi reagierten.

Jedes Wort wird mittlerweile auf die Goldwaage gelegt, denn die Gerüchte tauchten auf, nachdem Mahathir angedeutet hat, dass die Menschenrechtskommission an der Gleichstellung der Rechte für LGBTs arbeite. Dabei meinte der Premier lediglich die Grundrechte und niemals Marriage Equality. Man habe ein anderes Wertesystem als der Westen, erklärte der Premierminister, obwohl man die grundlegende Haltung von Suhakam unterstütze. Das Konzept Malaysias sei es, dass Familien aus einem Paar und deren Kindern, auch adoptierten Kindern, bestehe, doch zwei Männer und zwei Frauen können keine Familie sein. Im Zuge des Dementis von Mahathir sah sich schliesslich auch Suhakam dazu benötigt ihre Pläne zu konkretisieren.

Razali Ismail, Vorsitzender der Menschenrechtskommission, erklärte daher, dass die Suhakam die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht unterstütze. Man glaube aber an die Allgemeingültigkeit der Menschenrechte, doch man beziehe dabei immer auch die spezifischen Werte diesbezüglich mit ein. Suhakam bleibe in seiner Position standfest, dass niemand das Recht habe, LGBTs zu diskriminieren, oder sie mit Gewalt oder Hass zu bedrohen, führt Razali weiter aus. Dazu seien auch Anti-Diskriminierungsgesetze nötig, die alle Bürger Malaysias schützen. Die Regierung dürfe es nicht zulassen, so der Vorsitzende weiter, dass persönliche, religiöse Ansichten kombiniert mit der Untätigkeit der Regierung und politischer Homophobie eine Lizenz für die Gewalt gegen LGBTs werde. Man halte zudem daran fest, dass jede Person, egal welcher sexueller Orientierung oder Geschlechteridentität, die selben Grundrechte hat, welche ihr durch die Verfassung zugesichert werden.