MALTA: Verbietet Malta als erstes Land Europas bald die Conversion Therapien?
Um jemanden von dessen Homosexualität zu heilen, werden in vielen Ländern so genannte Conversion Therapien angewandt. Diese werden jedoch von Experten als unseriös und gar als gefährlich kritisiert, denn die sexuelle Orientierung eines Menschen lässt sich nicht ändern, sondern höchstens unterdrücken. Dies wiederum endet aber in den allermeisten Fällen in massiven psychischen Problemen bis hin zu Selbstmorden. Nicht zuletzt aus diesem Grund regt sich in zahlreichen Ländern Widerstand gegen diese Therapieform und auch Verbote werden entweder diskutiert oder gar umgesetzt. So nun auch in Malta.
Die Insel im Mittelmeer könnte das erste Land in Europa werden, welches diese Conversion Therapien verbietet und die Anbieter solcher Therapien bestraft. Helena Dalli, die Ministerin für Soziale Dialoge, Verbraucherschutz und gesellschaftliche Freiheiten, hat aus diesem Grund einen entsprechenden Gesetzesentwurf ausgearbeitet und dieser nun zur ersten Lesung dem Parlament vorgelegt. Das Ziel sei es, LGBTs vor diesen Therapien zu schützen, denn diese seien irreführend und gefährlich, erklärte sie. Die internationalen Verbände der Mitarbeiter im Bildungsbereich, der Sozialarbeit, der Gesundheitsbranche und der Psychologen würden zudem übereinstimmend erklären, dass es keinerlei Beweise gebe, dass diese Therapieformen funktionieren. Im Gegenteil, auch sie würden bestätigen, dass es zu massiven psychischen und mentalen Problemen bei den „Patienten“ komme.
Bis heute gibt es bereits vier US-Bundesstaaten, welche die Conversion Therapien verbieten. Zudem wird auch darüber debattiert, dass es ein landesweites Verbot in den USA geben soll, zumindest was Jugendliche betrifft. Es sind zahlreiche Fälle bekannt geworden, in welchen Minderjährige von ihren Eltern zu solchen Therapien gezwungen wurden, und welche schliesslich im Selbstmord der Jugendlichen geendet sind. In Grossbritannien erklärte die Regierung, dass man die Bedenken bezüglich diesen Therapien verstehe, doch es gebe keine Pläne, um diese gesetzlich verbieten zu wollen.