MEDIZIN: Grossangelegte Tests mit PrEP als Impfung

MEDIZIN: Grossangelegte Tests mit PrEP als Impfung
Ein grosses Pharmaunternehmen wird noch im Dezember zusammen mit der US-Regierung und der Bill And Melinda Gates Foundation eine grossangelegte Testreihe mit PrEP als Impfung an schwulen Männern in Thailand, sowie in Amerika durchführen. Danach soll eine weitere Versuchsreihe an Frauen in Afrika gestartet werden.

Der Erfolg von Truvada zur HIV-Prävention ist durchschlagend: In Tablettenform eingenommen, kann das PrEP-Medikament das Risiko einer HIV-Infektion um über 90 Prozent reduzieren. Dies funktioniert aber nur, wenn das Medikament auch tatsächlich täglich eingenommen wird. Nun hat ViiV Healthcare von GlaxoSmithKline einen Impfstoff mit dem Namen Cabotegravir entwickelt, mit welchem die Wirkung beibehalten werden soll, jedoch auf die tägliche Einnahme verzichtet werden könnte. Dies würde vor allem für jene Menschen ein Vorteil sein, für welche es bislang schwierig war, sich an die tägliche Einnahme zu gewöhnen, oder die dies öfters vergessen haben.

Zusammen mit der US-Regierung, sowie mit der Bill & Melinda Gates Foundation, wurde nun bekannt geben, dass noch im Dezember eine vierjährige Testserie mit dem neu entwickelten Pre-Exposure Phrophylaxis (PrEP)-Impfstoff an schwulen Männern in Thailand, sowie Amerika beginnen soll. Im kommenden Jahr soll zudem eine zweite Versuchsreihe an afrikanischen Frauen gestartet werden.

Gerade auch viele afrikanische Frauen haben auf die tägliche Einnahme verzichtet, da sie aus Furcht vor der Stigmatisierung keine HVI-Medikamente bei sich zu Hause aufbewahren wollten. Eine Impfung könnte dabei in einer Klinik verabreicht werden, wodurch die Privatsphäre besser geschützt wäre, zudem wäre damit auch besser gewährleistet, dass die Dosierung stimmt um den bestmöglichen Schutz zu erhalten.

Die Hoffnung der Wissenschaftler wäre, dass man in Zukunft ein Anti-HIV-Implantat entwickeln könnte, welches unter der Haut angebracht wird und dort den Wirkstoff stetig abgibt. Je mehr Optionen zur Verabreichung bestehen, desto besser, zeigen sich die Forscher überzeugt. Für einige wäre bereits ein Impfstoff eine drastische Verbesserung. Da man nun wisse, dass anti-retrovirale Medikamente tatsächlich vor HIV schützen können, sei es an der Zeit, weitere Möglichkeiten zu entwickeln um die Medikamente zu verabreichen.

In den USA nehmen derzeit zwischen 80’000 und 90‘000 Menschen täglich Truvada. Weltweit gesehen stecken sich laut der Weltgesundheitsorganisation WHO noch immer rund 1.9 Millionen Menschen pro Jahr mit dem HI-Virus an. Aus diesem Grund empfiehlt die Organisation die Abgabe von PrEP an alle Risikogruppen.