MEDIZIN: HIV und Rauchen kann eine tödliche Kombination sein
Bei HIV-Positiven, welche sich mit Anti-retroviralen Medikamenten behandeln lassen, ist das Rauchen zur Haupttodesursache geworden, erklärte Doktor Krishna P Reddy, der Autor der Studie und Mitarbeiter der Harvard Medical School. Vor zwei Jahrzehnten sei die Lebenserwartung von HIV-Positive noch nicht genügend hoch gewesen, damit man diesen Effekt habe beobachten können, doch mit den heutigen Behandlungsmöglichkeiten sei die Lebenserwartung von HIV-positiven und HIV-negativen Personen schon beinahe gleich hoch.
Die Studie zeigte nun deutliche Resultate: Wenn HIV-Positive regelmässig rauchen, dann reduziere sich die Lebenserwartung durch das Rauchen bei jemandem, der sich mit Medikamenten gegen HIV behandelt, um das doppelte als durch das HIV selber. Dieser Effekt zeige sich zudem auch bei jenen, welche sich nicht gegen das HI-Virus behandeln lassen: Sobald sie zusätzlich auch noch Raucher sind, reduziere sich die Lebenserwartung drastisch.
Wie eine frühere Studie des National Institutes of Health bereits im Jahr 2011 nachgewiesen hat, gebe es bei den HIV-Positiven einen markant höheren Anteil an Rauchern. So würden bei den HIV-Positiven zwischen 50 und 70 Prozent regelmässig rauchen, im Vergleich dazu sind es bei der durchschnittlichen, erwachsenen Bevölkerung nur 17 Prozent.
Mit dem Rauchen aufzuhören sei nie zu spät, heisst es in der neuen Studie weiter. So erklärt Doktor Reddy, dass wer in HIV-Behandlung sei und mit 40 mit rauchen aufhöre, der könne im Schnitt zwischen 4.6 und 5.7 Jahre länger leben. Mit den Ergebnissen dieser Studie hoffen die Autoren, dass nun die Präventionsmassnahmen verstärkt werden, und zwar gegen HIV und gegen das Rauchen.