MEDIZIN: PrEP-Impfung wäre mehr akzeptiert als die tägliche Pille

Es laufen zwar zahlreiche Untersuchungen in Bezug auf PrEP, doch aktuell erhältlich ist das Medikament nur als Pille, welche täglich eingenommen wird. Eine aktuelle Studie unter 482 HIV-negativen Männern, die Sex mit Männern haben, hat nun aber gezeigt, dass sie gerne neue Optionen hätten um sich vor dem Virus zu schützen. Die Universität von Chicago und die Universität von New York haben den Befragten nun zusätzliche Möglichkeiten genannt und sie zu ihrer Meinung befragt.

Zur Wahl stand neben der täglichen Pille eine Injektion mit Langzeitwirkung, eine Pille, welche nur kurz vor oder gleich nach einer Risikosituation eingenommen werden muss, oder ein so genanntes Mikrobizid, ein Gel, welcher im Intimbereich aufgetragen werden kann. Für rund ein Drittel spielte es dabei keine Rolle, in welcher Form sie PrEP einnehmen, solange es wirksam ist. Rund 21 Prozent würden eine Injektion mit Langzeitwirkung bevorzugen, während 11 Prozent eine Pille kurz vor oder nach einer Risikosituation wählen würden. Die aktuell einzig mögliche Option, die tägliche Pille, wurde von den Befragten als die am wenigsten Beliebteste gewählt, mit nur 4.8 Prozent.

Einen Unterschied machte auch die Rolle, welche die Befragten beim Sex einnehmen. So wählten jene, welche sich als Top bezeichnen, am ehesten den Mikrobizid, und dies mit deutlichen 19.6 Prozent. Dies war allerdings eine rein hypothetische Frage, denn ein solcher Gel befindet sich aktuell nicht in der Entwicklung. Es gibt jedoch einen Gel für die rektale Anwendung, doch es ist noch nicht erwiesen, dass er ebenso erfolgreich ist wie PrEP. Jene, welche sich als versatile oder bottom bezeichnen, würden hingegen mit deutlicher Mehrheit eine Injektion mit Langzeitwirkung wünschen, nämlich mit 25.3 respektive 29.2 Prozent.

Solche Impfungen werden aktuell bereits in sieben Ländern und dort an 43 Stellen getestet. Die Studien werden aber erst 2022 abgeschlossen sein, und die Forscher hoffen schliesslich in den USA eine Zulassung per 2025 zu erhalten. Eine Pille, welche kurz vor oder nach einer Risikosituation genommen werden kann wurde von Frankreich bereits 2015 freigegeben, doch die Weltgesundheitsorganisation WHO hat sie noch nicht genehmigt, sondern rät nach wie vor zu der täglich eingenommenen Pille.

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