MEXIKO: Sechster Bundesstaat führt Marriage Equality ein
Es ist eine deutliche Ansage, welche Olga Sanchez Cordero, ihres Zeichens Richterin des Obersten Gerichtshof in Mexiko, wählte, nachdem das Gericht auch für den Bundesstaat Jalisco entschied, dass die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werden muss, da ein Verbot von Marriage Equality verfassungswidrig ist. Olga Sanchez Cordero ermahnte daher auch alle anderen 26 Bundesstaaten, dass sie die nötigen Schritte einleiten sollen um ihre Ehen zu öffnen, denn gleichgeschlechtlichen Paaren das Recht zu heiraten vorzuenthalten verstosse gegen die Verfassung des Landes. Falls sie sich weigern, müssten wiederum die Gerichte einschreiten und den Schwulen, Lesben und Transgender zu ihrem Recht verhelfen.
Noch im vergangenen April wollte Jalisco die Ehe als Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau festschreiben, doch dann schalteten sich die Richter ein. Das Supreme Court hat darauf befunden, dass der Artikel 260 des Bürgerrechts gegen die Verfassung verstosse, weil er die Selbstbestimmtheit der Menschen untergrabe, und sich zudem auch gegen die freie Entwicklung der Persönlichkeit richte. Der Artikel würde zudem auch das Prinzip der Gleichstellung in Bezug auf homo- und heterosexuelle Paare verletzten. Jalisco bleibt nun keine andere Wahl als diese Entscheidung zu akzeptieren, denn es gibt keine Möglichkeit mehr in Berufung zu gehen.
Jalisco liegt im Westen des Landes, direkt an der Pazifikküste. Die Hauptstadt des Bundesstaats, Guadalajara, ist mit rund 1.5 Millionen Einwohnern zudem die zweitgrösste Metropole Mexikos.
Mit dem jüngsten Urteil des Supreme Court rückt eine nationale Lösung immer näher. Bislang haben zudem bereits Mexico City, Chihuahua, Coahuila, Nayarit und Quintana Roo ihre Ehen öffnen müssen. In einem anderen Urteil hat das Oberste Gericht zudem entschieden, dass die LGBT-Ehen in ganz Mexiko anerkennt werden müssen, welche in einem anderen Bundesstaat offiziell geschlossen wurden.