MONTENEGRO: Pride erst abgesagt, nun nachgeholt

MONTENEGRO: Pride erst abgesagt, nun nachgeholt
Nachdem die Pride wegen teils gewalttätigen Protesten im Oktober abgesagt werden musste, konnte sie nun erfolgreich nachgeholt werden. Unter massivem Polizeischutz demonstrierten mehrere hundert Teilnehmer für mehr Rechte und Akzeptanz.

Wegen anhaltenden Protesten und den daraus resultierenden Sicherheitsbedenken wurde die dritte Pride in Podgorica, der Hauptstadt Montenegros, im Oktober abgesagt. Bereits im Jahr 2013 kam es zu massiven Auseinandersetzungen, welche in gewalttätigen Übergriffen endeten, und deshalb wollte man diesmal nichts riskieren. Am vergangenen Wochenende wurde die Pride nun unter strengen Sicherheitsvorkehrungen nachgeholt.

Hunderte Polizeibeamte und auch die Bereitschaftspolizei begleiteten die mehrere hundert LGBTs und ihre Freunde und Familien durch die Innenstadt von Podgorica. „Queer Montenegro“, welche die Pride jeweils organisiert, musste allerdings diesmal die Route ändern. Die Veranstalter legten jedoch auch diesmal Wert darauf, durch die gesamte Stadt zu ziehen, denn schliesslich würden überall LGBTIs leben.

Zusammen mit Vertretern aus verschiedenen europäischen Ländern und auch der EU, so etwa auch mit Henk van den Dool, dem niederländischen Botschafter für Serbien und Montenegro, forderten die Teilnehmer mehr Rechte. Die Ehe solle für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werden, zudem solle die Politik mehr gegen Hassverbrechen, Diskriminierung und Homo-, sowie Transphobie unternehmen. Es sei daher auch das Ziel, dass jährlich eine Pride stattfinden könne, und zwar ohne Angst vor Gewalt und Übergriffen, und dies nicht nur in der Hauptstadt, sondern auch in jeder anderen Stadt in Montenegro.