NEPAL: Menschenrechts-Kommission erhöht Druck auf die Regierung für die Ehe für alle
Eigentlich sind die Voraussetzungen um die Ehe für alle einzuführen gegeben. So hat das Oberste Gericht Nepals bereits vor mittlerweile 13 Jahren geurteilt, dass Minderheiten auf Basis der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität die selben Rechte haben sollen wie alle anderen auch. Damit wäre der Weg eigentlich auch für die Ehe für LGBTI+ Paare geebnet. Gute acht Jahre später schaltete sich zudem eine Expertenkommission ein und empfahl die Einführung der Ehe für alle ebenfalls. Seither ist aber nicht mehr viel passiert, was nun die Nationale Menschenrechts-Kommission bemängelt.
Es sei schade, dass Nepal die gleichgestellte Ehe noch nicht eingeführt habe, heisst es von der Kommission, und damit erhöht sie den Druck auf die Regierung. Die Politik hätte auf die Empfehlung diesbezüglich aus dem Jahr 2015 reagieren müssen. Auch das Versprechen aus dem Jahr 2018, dass man neue Reformen aufgleisen werde, habe man nicht umgesetzt.
Obwohl es aktuell nur zaghaft in Bezug auf die Rechte für LGBTI+ vorwärts geht, hat Nepal trotzdem eine erstaunliche Wandlung vollzogen. Erst im Jahr 2007 wurde Homosexualität, mit dem Ende der Monarchie, für legal erklärt. 2010 wurde erstmals ein Vorstoss eingereicht um Marriage Equality zu erzielen, doch das Vorhaben wurde abgelehnt. Auch gibt es im Land zwar Anti-Diskriminierungsgesetze für die Community, doch LGBTI+ Feindlichkeiten gehören leider nach wie vor zum Alltag.
Die Menschenrechts-Kommission lobt die Regierung aber auch in gewissen Punkten, etwa in Bezug auf die Rechte für trans und inter Menschen. Sie haben beispielsweise schon heute die Möglichkeit, ihr Geschlecht in den offiziellen Dokumenten, wie etwa dem Pass, nicht als männlich oder weiblich festzulegen, sondern als „X“ oder „Andere“.
Taiwan hat im Jahr 2019 als erstes Land in Asien die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. Diese Bestrebungen gibt es neben Nepal unter anderem auch in Thailand und in Vietnam.