NEUSEELAND: Mehr als 20‘000 fordern Ende der Conversion Therapien
Conversion Therapien sind in Neuseeland, wie in den allermeisten anderen Staaten der Welt legal. Doch wie auch in der Schweiz, so verurteilt die Regierung in Neuseeland diese Praktiken ebenfalls - doch ernsthaft etwas dagegen unternommen, etwa mit einem Verbot, wird nicht. Nun wächst aber der Druck aus der Bevölkerung: Zwei entsprechende Petitionen, welche ein solches Verbot fordern, wurden insgesamt von mehr als 20‘000 Stimmberechtigten unterschrieben und nun der Regierung überreicht. Die Unterschriften kamen in weniger als vier Wochen zustande.
Bereits im Vorfeld signalisierten verschiedene Aushängeschilder des Kabinetts wohlwollen gegenüber der Petition. So erklärte etwa Gesundheitsminister David Clark im Juli, dass diese Therapieformen abscheulich seien. Und vor wenigen Tagen meinte Justizminister Andrew Little, dass die Regierung ein solches Verbot allenfalls bei der Reform der Menschenrechtsverordnung 1993 in Betracht ziehen könnte.
Die erste Petition, welche nun eingereicht wurde, stammt aus der Feder der Jungen Grünen und der Jungen Labour. Sie schafften es insgesamt 15‘448 Unterschriften zu sammeln. Die zweite Petition mit 5‘157 Unterschriften stammt von der lokalen LGBT-Organisation InsideOUT in Rodney.
Max Tweedie von den Jungen Grünen hofft, dass das Verbot umgesetzt wird. Nun sei das Problem ins Scheinwerferlicht geraten, und hoffentlich könne man den jungen Leuten im Land schon bald die Botschaft schicken, dass wenn jemand dir so etwas antut, dann ist dies nicht nur falsch, sondern auch illegal. Jan Logie, Abgeordnete der Grünen, fügte hinzu, dass es keinen Grund gebe, unsere Diversität zu unterdrücken oder zu verleugnen.
Unter anderem kennen Argentinien, Brasilien, Equador, Malta und Taiwan ein landesweites Verbot von Conversion Therapien, dazu kommen 14 US-Bundesstaaten plus die Hauptstadtregion Washington DC, sowie Provinzen und Bundesstaaten in Kanada und Australien.