NIEDERLANDE: Drohungen gegen schwule Flüchtlinge
Drei von ihnen kommen aus Syrien, einer aus dem Irak und einer aus dem Iran, doch sie haben etwas gemeinsam - sie sind alle schwul und aus ihrer Heimat geflüchtet: Zusammen lebten sie in Parool, einem Flüchtlingszentrum in Amsterdam, welches von der Heilsarmee betreut wurde. Doch dort wurden sie von anderen Flüchtlingen massiv bedroht. Wie ein Sprecher der Heilsarmee erklärte, hätten sich die schwulen Männer oftmals gar nicht mehr aus ihren Zimmern getraut. Wie Dutch News nun berichtet, hätte die Heilsarmee danach um Hilfe gebeten und erklärt, sie können für die Sicherheit der Männer nicht mehr garantieren. Die fünf Gays wurden nun zu ihrem Schutz in eine andere Flüchtlingsunterkunft in Rochdale gebracht.
Der Vize-Justizminister Klaas Dijkhoff erklärte zwar, dass er die Idee nicht unterstütze, dass man LGBT-Flüchtlinge separat betreue, denn dies würde deren Stigmatisierung nur noch fördern. Wenn man allerdings nach dem Bericht von Dutch News beurteilt, müssen wohl bald noch andere schwullesbische Flüchtlinge in andere Unterkünfte ziehen, da sie bedroht werden. So mussten an diesem Wochenende bereits solche Schritte in Rotterdam vollzogen werden, und bereits früher im Jahr mussten in Amsterdam LGBT-Flüchtlinge in eine neue Unterkunft verlegt werden. Stadträtin Simone Kukenheim meinte dazu, dass LGBTs besonders verletzlich seien und es sei daher für sie besonders wichtig sei, dass sie in einer sicheren Umgebung leben können, in welcher sie sich erholen und Hilfe erhalten können.