NORDMAZEDONIEN: Erste Pride verlief mehrheitlich friedlich

NORDMAZEDONIEN: Erste Pride verlief mehrheitlich friedlich
Rund 2000 LGBTI+ und ihre Supporter liefen am Wochenende an der ersten Pride in Skopje, der Hauptstadt Nordmazedoniens, mit. Trotz Gegenprotesten verlief die Pride erfreulicherweise mehrheitlich friedlich...

Am Wochenende trafen sich LGBTI+ und ihre Supporter zur ersten Pride in der Hauptstadt Nordmazedoniens, Skopje, um öffentlich für ihre Rechte einzustehen. Rund 2000 Personen folgten dem Aufruf trotz Drohungen im Vorfeld. Sie trugen unter anderem eine riesige Regenbogenfahne durch die Innenstadt und feierten im Anschluss an die Parade im Stadtpark. Mit von der Partie war auch Tamara Todevska, welche das Land in diesem Jahr am Eurovision Song Contest in Tel Aviv vertrat, und im Stadtpark nun ein Konzert zur Pride gab. Auch andere Performer wie Princes$$ Donatsu, sowie einige DJs standen auf der Bühne.

Die so genannte Allianz für das Leben organisierte, wie bereits im Vorfeld angekündigt, eine Straight Pride als Gegenkundgebung. Sie sehen Homosexualität als ein westliches Phänomen und wehren sich dagegen, dass die Ehe, die Familie und das Geschlecht umdefiniert werde. Zudem stellen sie sich gegen LGBTI+ Rechte und gegen Abtreibungen, wie sie öffentlich erklärten.

Teilnehmer der Straight Pride attackierten im Nachgang an die Pride einen LGBTI+ Aktivisten, doch die Person erlitt glücklicherweise keine Verletzungen. Ansonsten blieb die Pride friedlich.

Nordmazedonien ist auf Platz 34 von 49 europäischen Staaten auf der ILGA-Liste. Gleichgeschlechtliche Aktivitäten wurden erst 1996 legalisiert, und es gibt aktuell weder ein Partnerschaftsgesetz noch die Ehe für alle. Ein Entwurf für ein Anti-Diskriminierungsgesetz basierend auf der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität wurde in diesem Jahr vorgestellt.

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