PAKISTAN: Die Diskriminierung von Transgender wird illegal
In Pakistan werden in diesen Tagen zwei neue Gesetzesentwürfe in der Nationalversammlung vorgestellt, damit sollen Transmenschen besser vor Diskriminierung geschützt werden, etwa wenn es um den Erwerb eines Hauses oder einer Wohnung, oder um Bildung geht. Im einen Gesetz soll das Strafgesetz entsprechend angepasst werden, im zweiten Entwurf wurde generell ein Gesetz ausgearbeitet, welches sich um die Rechte von Transgender dreht. So wird beispielsweise auch die Definition eines Transmenschen weiter gefasst: Neu soll ein Transgender als Person definiert werden, deren Geschlechteridentität oder deren Geschlecht, welches sie zeigen möchte, von den gesellschaftlichen Normen oder den kulturellen Erwartungen basierend auf dem Geschlecht, welches ihr zum Zeitpunkt der Geburt zugeteilt wurde, abweicht.
Die neuen Gesetze sehen unter anderem vor, dass es künftig strafbar sein wird, wenn man Transmenschen aufgrund deren Geschlechteridentität Wohneigentum oder den Zugang zur Bildung vorenthält. Weiter ist es verboten, ihnen beispielsweise in Läden Dienstleistungen zu verweigern. Transmenschen sollen zudem offiziell mit jenem Geschlecht anerkannt werden, welches sie gerne möchten, und der Schutz vor Diskriminierung in anderen Bereichen soll generell ausgebaut werden. Auch Grundrechte wie das Wahlrecht oder das Recht, ein öffentliches Amt auszuüben, sollen besser gesichert werden.
Bislang haben Transmenschen kaum Rechte in Pakistan. So hat erst das Oberste Gericht im Jahr 2011 zu Gunsten von Transgender geurteilt, als es die Behörden anwies, dass der Pass und die digitalisierten Identitätskarten neu auch die Möglichkeit bieten müssen, dass Transgender als drittes Geschlecht anerkannt werden. Das Obergericht der Stadt Lahore hat im Januar zudem entschieden, dass Transmenschen bei der nationalen Volkszählung ebenfalls berücksichtigt werden müssen.