PANAMA: Kommt bald Marriage Equality?
LGBT-Aktivist Álvaro José López Levy möchte in seinem Land vorwärts machen und hat nun eine Klage vorbereitet, mit welcher er in Panama den Weg für die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ebnen möchte. Ins Visier genommen hat er dazu das Familiengesetz, welches im Artikel 26 vorschreibt, dass eine Ehe als Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau angesehen wird, welche zusammen sind um ihr Leben gemeinsam zu teilen. Er findet nun, dass diese Festlegung auf Mann und Frau gegen die Verfassung verstosse, und deshalb soll das Oberste Gericht des Landes nun darüber befinden.
Dies ist bereits das zweite Mal innerhalb von nur sechs Monaten, dass eine entsprechende Klage beim Supreme Court eingereicht wurde. Schon Enrique Raúl Jelenszky und John Winstaley, ein schwules, transatlantisches Paar, wollte mit einer entsprechenden Klage, welche sie am 17. Oktober des vergangenen Jahres eingereicht haben, den Weg für Marriage Equality bereiten. Während Jelenszky ein Anwalt aus Panama ist, so ist Winstaley aus Grossbritannien und die Beiden haben bereits im Jahr 2008, als Homosexualität entkriminalisiert wurde, ihre Partnerschaft auf der britischen Botschaft eintragen lassen. Im vergangenen Jahr haben sie dann, wiederum auf der britischen Botschaft in Panama, einander geheiratet.
Das Supreme Court muss sich nun in beiden Fällen entscheiden. Juan Carlos Araúz, Präsident der nationalen Anwaltskammer, hat schwullesbische Paare bereits gewarnt, dass sie nicht dieselben Rechte wie verheiratete Paare erhalten könnten, auch wenn ihnen das Recht auf eine Ehe zugesprochen werde. Etwa in Bezug auf die Sozialversicherungen könne es gut sein, dass es immer noch zu Diskriminierungen komme. Die Paare müssten dann erneut eine Klage vorbereiten um sich auch dieses Recht vor Gericht zu erstreiten.
Gleich ganz gegen die Öffnung der Ehe stellte sich Gilberto Boutin, Vorsteher der Fakultät für Rechts- und Politwissenschaften an der Universität von Panama. Marriage Equality sei ein importiertes, amerikanisches Konzept. Nicht mal die antiken Griechen, welche er als Eltern der Homosexualität bezeichnete, hätten die Ehe für schwullesbische Paare geöffnet. Es gebe zudem keine einzige monotheistische Religion, welche Homosexualität akzeptiere, weder die Christen noch der Buddhismus noch der Islam. Seine Opposition für die Öffnung der Ehe begründete Boutin zudem damit, dass es keine berühmten, homosexuellen Personen in der Geschichte gebe, welche sich eine Ehe gewünscht haben.