PERU: Polizei geht gegen LGBT-Demonstranten vor
Die Veranstalter des Kiss-in richten scharfe Worte gegen die Polizei: Auf dem Plaza de Armas würden immer wieder religiöse und kulturelle Anlässe durchgeführt, und dies ohne jede Zwischenfälle. Wieso die Beamten gerade jetzt so massiv mit Wasserwerfern auffuhren, bleibt ungewiss. Die Protestaktion gegen Homophobie sei völlig friedlich abgelaufen, doch dann habe die Polizei ohne ersichtlichen Grund eingegriffen. Die Sicherheitskräfte hätten sogar Wasserwerfer eingesetzt und seien gewalttätig gegen die Demonstranten vorgegangen. Es habe auch Verletzte bei den LGBTs gegeben.
Die Demonstration gegen Homophobie wurde unter anderem von Promsex, einer peruanischen LGBT-Gruppierung, organisiert. Sie riefen LGBTs und ihre Freude auf, sich auf der Plaza de Armas zu versammeln, Händchen zu halten, sich zu umarmen, sich zu küssen und Regenbogenflaggen zu zeigen, alles als Zeichen gegen Homophobie. George Liendo von Promsex erklärte, dass die Polizeigewalt diesmal aber ausgeartet sei, denn sie würden diesen Anlass jedes Jahr durchführen.
Die katholische Kirche ist in Peru äusserst stark verankert, und entsprechend haben es die LGBTs schwer im Land. Erst im Jahr 2002 fand die erste Pride statt und die meisten Teilnehmer liefen damals noch mit Masken mit um nicht erkannt und verfolgt zu werden. Im vergangenen Jahr wurde der Versuch für ein Partnerschaftsgesetz vorerst einmal auf Eis gelegt, nachdem rechts-konservative Kräfte diese Pläne immer wieder attackierten.