RUANDA: Bekannte LGBT-Aktivistin aus Uganda am Flughafen verhaftet
Um sich mit amerikanischen Filmemachern zu treffen, reiste Kasha Jacqueline Nabagesera von ihrer Heimat Entebbe in Uganda mit dem Flieger in die ruandische Hauptstadt Kigali. Am Internationalen Flughafen angekommen wurde sie jedoch in gewahrsam genommen und an einen unbekannten Ort gebracht. Laut einem Statement, welches die Polizei via Twitter verbreitet hat, wurde sie wegen Trunkenheit und grobem Fehlverhalten temporär festgehalten.
Spectrum Uganda rief darauf den Hashtag #RwandawhereisKasha? ins Leben um über die Sozialen Netzwerke den Aufenthaltsort von Kasha herauszufinden. In der Zwischenzeit ist die Aktivistin aber wieder wohlbehalten in ihre Heimat zurückgekehrt. Wie sie auf Twitter in einer ersten Stellungnahme schrieb, habe sie die Beamten nur ausgelacht, dass sie vor einer kleinen Person wie ihr Angst haben. Sie habe während Jahrzehnten unter einem Diktator gelebt, und alles was sie nun versucht habe, sei, es den Menschen in Ruanda klar zu machen, dass sie nicht dieselben Fehler machen.
In einer ausführlicheren Erklärung führte Kasha aus, dass sie eine Flasche Whiskey in ihrer Tasche gehabt habe, und dass die ruandische Polizei dies als Entschuldigung benutzt habe, um sie zu verhaften. Darauf sei sie wieder zurück in ihre Heimat Uganda abgeschoben worden. Für sie sei die Verhaftung ganz klar politisch motiviert gewesen, weil sie Kritik am ruandischen Präsidenten Paul Kagame geübt habe. Die Right Livelihood Award Foundation hat in der Zwischenzeit angekündigt, dass die den Vorfall untersuchen werde.
Kasha Jacqueline Nabagesera wurde für ihr Engagement für die Menschenrechte mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Selber lesbisch, gilt sie zudem als die Mutter der LGBT-Bewegung in Uganda, einem Land, in welchem Homosexualität nach wie vor illegal ist und mit harten Strafen geahndet wird. Kasha war auch schon am Zurich Pride Festival zu Gast um über die Situation der Community in Uganda zu berichten.