RUSSLAND: Homophober Rapper erhält Rekord an Dislikes für sein Putin-freundliches Video

RUSSLAND: Homophober Rapper erhält Rekord an Dislikes für sein Putin-freundliches Video
Offensichtlicher könnte Propaganda kaum passieren: In seinem Song „Moscow“ rappt Hip Hopper Timati gegen die Anti-Putin-Demonstrationen und lobt die russische Hauptstadt als Ort ohne Schwulenparaden. Die Nähe zu Putin hat dem Rapper nun eine rekordhohe Anzahl an Dislikes eingebrockt: Bis am 10. September kriegte das Video 1.48 Millionen Mal den Daumen nach unten, und nur 85‘000 Likes. Darauf löschte Timati den Clip aus seinem Kanal...

Er ist ein glühender Verehrer des russischen Staatspräsidenten Vladimir Putin, zeigt sich gerne in Bildern an dessen Seite und er veröffentlichte nun einen wahren Propaganda-Song unter dem Titel Moscow. Darin feiert Timati unter anderem, dass es in der russischen Hauptstadt keine Schwulenparade gebe, verurteilt jene, welche an den Demonstrationen gegen den Präsidenten mitlaufen, sagt, dass er keinen Scheiss verbreite und er verehre Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin.

Dass er den Song just einen Tag vor den Regionalwahlen veröffentlicht hat, welche der Putin Partei Einiges Russland gerade in der Hauptstadt Moskau eine heftige Schlappe eingebrockt hat, spiegelt sich nun auch auf dem Youtube-Kanal von Timati wieder. Für den Clip, welches ihn zusammen mit einem weiteren Rapper namens Guf vor Moskauer Kulissen zeigt, erntete er alleine vom 7. bis zum 10. September insgesamt 1.48 Millionen Dislikes und nur gerade 85‘000 Likes. Damit hat Timati den meistgehassten Clip in der russischen Version von Youtube, und weltweit gesehen soll er laut der BBC auch die Top 30 erreicht haben. Danach hat er reagiert und den Clip aus seinem Kanal entfernt. Was wäre wohl passiert, wenn er den Clip nicht zurückgezogen hätte? Der Grund für die vielen negativen Kommentare und Dislikes: Er habe die Wahlen beeinflussen wollen.

Erst blies er noch zum Gegenangriff und kritisierte die Teilnehmer von Anti-Putin-Demonstrationen, dass sie besser zur Arbeit gehen und sich selbst verbessern sollten. Doch als die Kritik an ihm nicht abbrach, gestand er schliesslich, dass er vielleicht doch etwas zu dick aufgetragen habe, und dass er niemanden habe verärgern wollen. Guf seinerseits gab an, dass er reingelegt wurde und nicht gewusst habe, dass das Video direkt vor der Wahl veröffentlicht werde.

Es ist nicht das erste Mal, dass Timati seine Verehrung für Putin in einem Song zeigt: So hat er den Präsidenten in einem anderen Song bereits als Superhelden betitelt...