RUSSLAND: Pride kommt ins Kino – trotz Anti-Propagandagesetz

RUSSLAND: Pride kommt ins Kino – trotz Anti-Propagandagesetz
Der Erfolgsfilm aus dem vergangenen Jahr, „Pride“, kommt nun auch in Russland in die Kinos – aber er darf durch das Rating „explizit“ nur von Erwachsenen gesehen werden.

Im vergangenen Jahr feierte er an den Filmfestspielen in Cannes seine Premiere und wurde auch vom Publikum und den Kritikern gefeiert. Darauf eroberte er Europa und auch die USA – und nun soll auch Russland an der Reihe sein. Der lokale Verleiher Arthouse will “Pride” in Russland in die Kinos bringen, obwohl der Film ein „explizit“ als Rating erhalten hat.

Bei Pride geht es um die Allianz zwischen einer LGBT-Gruppe und einer Gewerkschaft von Kohleminenarbeitern während einem Streik im Jahr 1984 in Grossbritannien. Die beiden Bewegungen entdeckten im Kampf für ihre jeweiligen Rechte parallelen und begannen daher zusammenzuarbeiten. Der Film basiert auf wahren Gegebenheiten. Sowohl der Anfang von Pride, wie auch der Schluss spielt an der London Pride – ein Event, welcher im Mai in Moskau zum zehnten Mal in Folge verboten wurde. Dies nicht zuletzt wegen dem Anti-Gay-Propagandagesetz, welches von Vladimir Putin im Jahr 2013 offiziell eingeführt wurde.

Arthouse, welcher den Film nun in die russischen Kinos bringt, wurde im vergangenen März von Sam Klebanov neu gegründet, nachdem seine vorherige Firma, Cinema without Frontiers, Konkurs anmelden musste. Mit diesem Verleih brachte er unter anderem “La vie d’Adèle” ins russische Kino, das Lesben-Drama, welches ebenfalls in Cannes abräumte.