SAUDI ARABIEN: Blogger wegen LGBTI+ freundlichem Post verurteilt

SAUDI ARABIEN: Blogger wegen LGBTI+ freundlichem Post verurteilt
Jeder hat Rechte und soll diese frei geniessen können - auch Gays: Diese Aussage in einem Video in den Sozialen Medien wurde einem jemenitischen Blogger in Saudi Arabien zum Verhängnis. Er wurde im April verhaftet, unter widrigsten Umständen festgehalten und nun zu einer Haftstrafe von zehn Monaten und Landesverweis, zurück in ein Bürgerkriegsland, verurteilt...

Er habe Homosexualität online promotet und eine Frau nachgeahmt, erklärten die Richter, und aus diesem Grund wurde Mohamad al-Bokari nun zu einer Haftstrafe von zehn Monaten und einer Geldbusse von 10‘000 Rial, rund 2‘450 Schweizer Franken, verurteilt. Er hat nun einen Monat Zeit um das Urteil anzufechten. Der bekannte Blogger aus dem Jemen ist im Juni 2019 wegen dem Krieg und wegen Morddrohungen aus seiner Heimat nach Saudi Arabien geflohen. Als er dort ein Frage-Antwort-Video onlinegestellt hat, geriet er in den Fokus der Behörden, welche ihn schliesslich am 8. April verhafteten.

Im Video wurde er von einem User nach seiner Haltung zum Thema gleichgeschlechtliche Beziehungen gefragt, und er erklärte, dass jeder Rechte habe und diese frei geniessen können soll - auch Gays. Diese Aussage wurde von den saudischen Behörden umgehend verurteilt, da sie einen sexuellen Bezug habe, und die öffentliche Ordnung und Moral verletze.

Die Haftbedingungen waren miserabel und er wurde fast täglich misshandelt, wie Human Rights Watch berichtet hat. Er sei im Analbereich untersucht worden, was Menschenrechtsorganisationen seit langem als Folter verurteilen, zudem habe man ihn geschlagen um so ein Geständnis von ihm zu erzwingen, dass er schwul sei. Seine Mithäftlinge hätten ihm zudem den Tod gewünscht. Da er unter einem Herzfehler leidet, wollte er sich durch den enormen psychischen und physischen Stress in medizinische Behandlung begeben, doch diese wurde ihm verweigert.

Doch selbst wenn die Haft vorbei ist, hat Mohamad al-Bokari wenig um sich zu freuen: Der junge Mann wird nämlich trotz des Bürgerkriegs in seine Heimat Jemen abgeschoben werden. Von dort ist er im vergangenen Jahr geflohen, weil bewaffnete Gruppen ihn mit dem Tod bedroht haben. Auch sonst ist die humanitäre Lage im Land desaströs.