SCHOTTLAND: Vier Parteivorsitzende sind LGB
Die Vorsitzende der Konservativen, Ruth Davidson, der Parteipräsident der Grünen, Patrick Harvie, und auch David Coburn, der Vorsitzende von UKIP Schottland, hatten bereits ihr Coming out als LGB. Nun hat auch Kezia Dugdale diesen Schritt gewagt und in einem Interview mit der Fabian Society mit einfliessen lassen, dass sie mit einer Partnerin zusammenlebe. Sie habe eine Partnerin, doch sie spreche nicht viel darüber, denn sie denke nicht, dass sie dies müsste, erklärte die Politikerin, und fuhr gleich fort, dass sie Stereophonics möge oder auch mal gerne mit Freunden ein Glas Wein trinken gehe. Ihr Privatleben bleibe aber auch ihr Privatleben, ergänzte sie weiter.
Durch diese vier Parteivorsitzenden wird angenommen, dass Schottland das einzige Land der Welt ist, in welchem eine Mehrheit der Parteipräsidenten offen schwul, lesbisch oder bisexuell ist. Auf ihr Coming Out gab es auch viele Reaktionen, unter anderem bei Twitter. Dort bedankte sich Kezia Dugdale schliesslich auch: Herzlichen Dank für all die unterstützenden Nachrichten – ich weiss es sehr zu schätzen.
Dugdale wurde im August 2015 zur jüngsten Vorsitzenden in der Geschichte von Labour gewählt. Die Partei war damals in katastrophalem Zustand, und verlor bei den letzten Wahlen im Mai 2015 fast alle Sitze an die Scottish National Party. Als Parlamentsabgeordnete der Region Lothian hat sie sich stark im Kampf für Marriage Equality eingesetzt, zudem hat sie den Vorstoss unterstützt, dass das Partnerschaftsgesetz auch für heterosexuelle Paare geöffnet werden soll. Als im vergangenen Monat zudem der Staatspräsident von Ghana zu Besuch in Schottland war, entschlossen sich Dugdale, Davidson und Harvie bei einem offiziellen Empfang nicht zu applaudieren. Ghana ist bekannt für seine schier grenzenlose Homophobie und das harte Vorgehen gegen Schwule, Lesben und Transgender.