SCHWEIZ/ THAILAND: Hilf mit und unterstütze Thailand in seiner schweren Krise

Während 25 Jahren hat er mit seinem Club T&M das queere Zürcher Nachtleben bereichert und mit seinen Auftritten als Tamara auch die Drag Kultur in der Limmatstadt gelebt: Jetzt lebt Thomas Kraus seit einigen Jahren fest in Thailand, und hat sich nun mit einem Hilferuf bei gay.ch gemeldet. Seine Wahlheimat wird aktuell von einer dritten Corona-Welle getroffen und die Regierung hat den bereits seit einiger Zeit bestehenden Lockdown nun weiter verlängert. Damit hat es nun die kleinen Betriebe voll erwischt, all die Friseure, Beauty Salons, die kleinen Essstände und Restaurants. All jene Menschen, welche sich bisher noch irgendwie finanziell über Wasser halten konnte, stehen nun an, um ihre tägliche Portion Reis zu erhalten.

Thomas Kraus will dem nicht nur untätig zu sehen, und hat begonnen hier in der Schweiz Spenden zu sammeln, welche er direkt vor Ort für Lebensmittel und Hygieneartikel einsetzt. Schon für 2.75 Schweizer Franken kann er einer Person eine Mahlzeit mit Getränk für einen ganzen Tag organisieren. Er schaut auch persönlich, dass jeder Franken richtig eingesetzt wird und hilft selber tatkräftig beim Verteilen der Hilfspakete mit.

Im Interview mit gay.ch erzählt Thomas, wie er die Not der Menschen in Thailand vor Ort persönlich erlebt, wie er ihnen hilft und wie auch Du mithelfen kannst.

Die dritte Welle hat Thailand mit voller Wucht getroffen: Wie ist die Situation aktuell vor Ort? Mit welchen Einschränkungen lebt ihr aktuell?
Zur Zeit ist fast alles geschlossen wie zu Lockdown-Zeiten in der Schweiz. Die Strassen sind wie ausgestorben und die meisten Schilder, die man sieht, zeigen an, dass das Geschäft zu verkaufen ist. Also kann fast niemand überleben.

Wie geht die Bevölkerung damit um?
Denen, den es immer gut ging, geht es noch ok, aber die vielen die schon immer am Schluss waren, denen geht es ganz mies. Es sind ja auch keine Touristen hier die immer wieder gerne spendeten. Durch das, dass viele Arbeitnehmende den Job verloren haben, können sie sich das Essen am fahrenden Stand nicht mehr leisten. Dadurch verliert auch der sein Einkommen. Oder der Strandbetreiber, der seit eineinhalb Jahren seine leeren Stühle betrachten muss. Oder der Barber, der ums Überleben kämpft, dies aber nicht kann, da das Geschäft nicht geöffnet sein darf. Es ist ein Rattenschwanz.

Du sammelst nun Spenden für die Ärmsten: Wie ist es dazu gekommen, dass Du diese Hilfsaktion unterstützt?
Ich lebe ja schon seit Jahren hier, und das Elend liegt ja nicht gerade vor einem auf der Strasse. Das ist auch wie bei uns in der Schweiz. Und wenn man Fotos von diesen Leuten sieht, die für das Essen anstehen, dann sind es halt Fotos, oder Berichte die man liest. Aber ehrlich, wie nah gehen einem heutzutage noch solche Berichte. Nicht, dass ich nie etwas gemacht hätte, ich habe immer die Leute unterstützt so gut ich es konnte. Aber das waren halt die Leute, die ich persönlich kenne. Als ich Fotos sah von einer Essensverteilung von einem Bekannten von mir, da habe ich mich mehr damit auseinandergesetzt. Und gemerkt: Hallo, jetzt muss ich was machen. Ich habe dann spontan einen Aufruf gemacht auf Facebook, und dachte da kommen sicher 1 bis 2000 Franken zusammen. Nach zwei Tagen waren es aber bereits 9000 Franken. Da war dann die Herausforderung, dass das Geld optimal eingesetzt wird.

Wie kannst Du helfen und woran fehlt es derzeit am meisten?
Den Ärmsten fehlt es in erster Linie am Essen, und dann an Hygieneartikeln, Masken, Shampoos, Duschgel, WC Papier, alles was man halt so braucht.

Wie liefen die ersten Verteilaktionen ab und was hast Du dabei erlebt?
Heute Morgen waren wir mit einer Organisation unterwegs, die den Menschen in den Slums Hilfspakete ausgeben hat, mit denen eine Familie eine Woche überleben kann. Das beinhaltet Nahrungsmittel und die wichtigsten Sachen und Getränke. Das war alles sehr professionell organisiert, man darf ja auch nicht einfach so in die Slums reingehen. Da kommen Beobachter vom Bezirk mit, damit das alles auch coronakonform abgeht. Mein Mann und ich waren sehr beeindruckt und haben dann gleich die nächsten 100 Pakete bestellt. Gerade bin ich von einer Auslieferung von Essen für ein Heim für Strassenkinder nach Hause gekommen. Auch da wurden noch T-Shirts und wichtige Sachen dazu gegeben.

Wie kann man deine Arbeit konkret finanziell unterstützen? Wie ist das Vorgehen um Geld zu überweisen?
Am kostengünstigsten geht es, wenn man mir das Geld in der Schweiz überweist. Dann werde ich jeweils grössere Beträge nach Thailand überweisen und die Überweisungskosten fallen nur einmal an. Für 2.75 Franken kann einer Person eine Tagesration essen mit Getränk gereicht werden. Für 23 Franken eine Familie das nötigste für eine Woche bekommen. Meine IBAN-Nummer ist Thomas Kraus in 8052 Zürich CH760023 023028756801M und das Konto ist bei der UBS.

Wie garantierst Du, dass die Hilfe tatsächlich ankommt?
Ha ha ha dafür garantiere ich mit meinem Namen! Das wollte ich schon immer mal sagen. Ich möchte mich recht herzlich bedanken, dass ihr mir die Gelegenheit gebt, hier einen noch grösseren Kreis zu erreichen als nur über meine Facebook-Freunde. Die Leute sind echt dankbar für die Hilfe. Die Gay Szene ist halt ein bisschen wie „Euses Dörfli".