SCHWEIZ: Widerstand gegen den Eurovision Song Contest in der Schweiz
Wie der Tages-Anzeiger berichtet, will die EDU in verschiedenen Schweizer Städten das Referendum ergreifen, um damit zu verhindern, dass Steuergelder für die Durchführung des Eurovision Song Contest verwendet werden. So sollen sich die geschätzten Kosten auf rund 40 Millionen Franken belaufen, welche zu einem grossen Teil durch die Steuerzahler:innen bezahlt werden müssen. Aus diesem Grund will die EDU erreichen, dass sämtliche Kredite im Zusammenhang mit dem ESC 2025 von der Stimmbevölkerung abgesegnet werden müssen.
Zuerst wolle man sich auf die Städte Bern und Zürich konzentrieren, weil es dort aufgrund er Fristen besonders eilt, erklärte der Präsident der EDU Schweiz, Daniel Frischknecht, gegenüber dem Tages-Anzeiger. Später sollen auch noch entsprechende Referenden in Basel und Genf folgen, doch dort habe man noch etwas mehr Zeit, da über diese Kredite erst im September entschieden werde.
In Bern wird das Referendum auch von der lokalen SVP unterstützt, in der Stadt Zürich hat sich die Partei aber gegen ein Referendum ausgesprochen. Gegenüber dem Tages-Anzeiger sprach SVP-Präsident Marcel Dettling von einer Geldverschwendung, und dass man das Geld besser den Unwettergeschädigten spenden solle statt für einen solch peinlichen Regenbogen-Anlass. Ob sich die SVP auf nationaler Ebene diesen Referenden anschliesst, muss sich zeigen.
Während bislang nicht die gesamte SVP hinter den Referenden steht, so werden diese wohl auch vom Bund der Steuerzahler unterstützt. Die SVP-nahe Organisation will am Mittwoch darüber entscheiden.
Insbesondere der EDU geht es bei den Referenden aber nicht nur um die Steuergelder, sondern offenbar auch um die Werte. Wie es auf der Plattform "Stopp ESC in der Schweiz" heisst, sei es eine Polit-Show, welche zu einem Imageverlust für die Schweiz führe. Zudem würden verschiedene Künstler:innen immer offener okkulte und satanistische Botschaften und Symbole zeigen. Solche jugendgefährdenden Kulte sollen nicht durch Steuergelder mitfinanziert werden, heisst es vom Komitee gegen den ESC weiter. Dabei weisen sie auch daraufhin, dass beispielsweise die Heilsarmee 2013 nicht unter ihrem Namen habe auftreten dürfen.
Nemo hat den Eurovision Song Contest im Mai im schwedischen Malmö gewonnen, daher wurde das Schweizer Fernsehen automatisch mit der Durchführung der Ausgabe 2025 betraut. Die Vorbereitungen dazu haben längst begonnen. Wo der ESC schliesslich in der Schweiz durchgeführt wird, soll im August bekannt gegeben werden. Im Rennen sind bislang Basel, Bern/Biel, Genf und Zürich.