SCHWEIZ: Zürich erhält die erste Ruhestätte der Vielfalt in der Schweiz

SCHWEIZ: Zürich erhält die erste Ruhestätte der Vielfalt in der Schweiz
Auf dem Zürcher Friedhof Sihlfeld entsteht bis im Herbst 2023 die erste Ruhestätte der Vielfalt in der Schweiz. Damit soll für die LGBTI+ Community ein Ort der Trauer geschaffen, aber auch diverses Leben über den Tod hinaus im öffentlichen Raum sichtbar gemacht werden. In unmittelbarer Nähe wird zudem ein Denkmal für an Aids Verstorbene errichtet.

Mitte 2022 nahmen die Verantwortlichen des Projekts Regenbogen-Ruhe der HAZ - Queer Zürich erstmals Kontakt mit dem Bestattungs- und Friedhofamt des Präsidialdepartments der Stadt Zürich auf, um ihre Idee eines Themengrabfelds Regenbogen vorzustellen. Dass ein Bedürfnis für eine solche Grabstätte besteht, wurde bereits im Vorfeld in Gesprächen mit verschiedensten Organisationen und Religionsgemeinschaften klar. 

Die Stadt zeigte sich offen gegenüber dem Projekt und ermöglicht es Regenbogen-Ruhe Grabfelder anzumieten, welche grundsätzlich allen Personen aus der gesamten Schweiz zur Verfügung stehen werden. Das Themengrabfeld Regenbogen wird bis im Herbst 2023 im Ostteil des Friedhof Sihlfeld entstehen, unter alten, grossen Bäumen, und damit die erste Ruhestätte der Vielfalt in der Schweiz werden.

Mit diesem Angebot soll das Bedürfnis vieler queerer Menschen abgedeckt werden, welche auch nach dem Tod Teil der queeren Wahlfamilie bleiben möchten. Dies gilt sowohl für Verstorbene, wie auch für Hinterbliebene. Obwohl wir es unter anderem mit der Ehe für alle bereits weit gebracht haben, gibt es nach wie vor viele Herkunftsfamilien, welche queere Lebensentwürfe nicht akzeptieren.

Die Arbeiten am Grabfeld sind bereits in vollem Gange. In unmittelbarer Nähe wird zudem auch ein Denkmal errichtet, um jenen Menschen zu gedenken, welche an AIDS gestorben sind.

Zur Ruhestätte der Vielfalt gehört auch eine Website mit dem Titel regenbogen-ruhe.ch zum zentralen Bestandteil des Projekts. Auf dieser soll über das Vorgehen bei einem Todesfall informiert werden, sie wird Zugang zu queerfreundlichen Dienstleistungen zu Themen wie Bestattung, Testament, Nachlass, Trauerbegleitung und ähnliches beinhalten, und zudem sollen auch Biografien veröffentlicht werden, um damit queere Lebensentwürfe sichtbar zu machen.

Da das Projekt Regenbogen-Ruhe selbsttragend sein muss, wurde auch ein Fonds eingerichtet, um die nötigen finanziellen Mittel zu sammeln. Zudem sollen über diesen Fonds auch themenverwandte Projekte wie etwa Gedenkfeiern unterstützt werden. Bereits jetzt kannst Du dieses Projekt mit einer Spende unterstützen.