SENEGAL: Journalist zu Gefängnis verurteilt

SENEGAL: Journalist zu Gefängnis verurteilt
Ein Gericht in Senegal hat einen bekannten Journalisten zu sechs Monaten Haft verurteilt. Angeblich soll er wiederholt schwulen Sex gehabt haben.

Bereits im Jahr 2012 wurde er wegen angeblich schwulem Sex von einem Gericht zu vier Jahren Haft verurteilt. Der Präsident begnadigte ihn jedoch dann nach internationalen Protesten und so konnte Tamsir Jupiter Ndiaye das Gefängnis bereits im darauffolgenden Jahr verlassen. Diesmal scheint der Fall aber um einiges verzwickter.

Der bekannte Journalist wurde nämlich gleich wegen drei Vergehen angeklagt: Fahren unter Einfluss von Alkohol während dem Ramadan, Entführung eines Minderjährigen und eben, gleichgeschlechtliche, sexuelle Handlungen mit diesem Jungen. Von den ersten beiden Punkten wurde er schliesslich freigesprochen, für letzteren kassierte er aber eine Haftstrafe von sechs Monaten.

Tamsir Jupiter Ndiaye war ausser sich bei der Urteilsverkündung: Er habe besseres zu tun als mit Knaben zu flirten, erklärte er, und jene, welche die Anschuldigungen gegen ihn erhoben haben, würden ihn bloss zerstören wollen. Er sei schockiert ob diesen Vorwürfen. Er legte auch seine Sichtweise vor dem Gericht dar: Das angebliche Opfer habe sich mit Freunden heftig gestritten und sie hätten auf gekämpft. Er habe dem Jungen darauf angeboten, ihn nach Hause zu fahren. Darauf sei er von einer Gruppe von jungen Männern angegriffen worden, worauf er sich in eine Polizeistation habe flüchten müssen, um nicht gelyncht zu werden.

Taten zuwider der Natur, darunter fällt auch gleichgeschlechtlicher Sex, können im Senegal mit bis zu fünf Jahren Haft oder einer Geldbusse von bis zu 2500 Schweizer Franken bestraft werden. Die Kläger im Fall von Ndiaye forderten die Höchststrafe für ihn.