SIMBABWE: Mugabe will auf Entwicklungshilfe verzichten…
Robert Mugabe feierte vor wenigen Tagen seinen bereits 92igsten Geburtstag, doch ans Abtreten denkt der Despot von Simbabwe noch lange nicht. Auch wenn er Gerüchten zufolge in manch einer Sitzung mit seinem Kabinett schläft und sein Umfeld daher selber schalten und walten kann. Auch, dass die Feier zu seinem Geburtstag rund eine Million Schweizer Franken gekostet haben soll, scheint kaum jemanden zu kümmern. Dies ist jedoch besonders verwerflich, wenn man bedenkt, dass Simbabwe derzeit unter der schwersten Dürre seit über zwanzig Jahren leidet. Über drei Millionen sind davon betroffen und leiden Hunger.
Robert Mugabe scheint dies kaum zu interessieren, im Gegenteil, er verschärft die Krise mit seinen Aussagen noch weiter. So erklärte er während seiner Rede an seinem Geburtstag, dass er keine Entwicklungshilfe akzeptiere, wenn die Akzeptanz von Homosexualität damit einher gehen müsse. Wenn die Hilfe nur dann kommt, wenn man das Prinzip der gleichgeschlechtlichen Ehe akzeptiere, dann soll die Hilfe dort bleiben, wo sie herkommt. Man wolle diese Ehe nicht. Die Hilfe sei dadurch verseucht, und er wolle nichts damit zu tun haben. Von der Ehe spricht jedoch niemand, Staaten wie die USA und Grossbritannien möchten lediglich erreichen, dass Homosexuelle nicht verfolgt und bestraft werden.
Simbabwe hat international um einen Hilfskredit über 1.6 Milliarden Schweizer Franken ersucht, um den Hunger im Land zu bekämpfen. Alleine in der Region, in welcher die Geburtstagsparty abgehalten wurde, sind 75 Prozent der Maisernte aufgrund der Trockenheit zerstört worden. Kritiker von Mugabe gaben auch dessen Politik die Schuld. So hat er viele Grossgrundbesitzer enteignet und deren Farmen weitergegeben. Damit sind die Erträge durch Misswirtschaft massiv gesunken. Das Land steckt dadurch in einer schweren Rezession.
Robert Mugabe ist seit der Unabhängigkeit Simbabwes von Grossbritannien im Jahr 1980 an der Macht. Auch in der Vergangenheit hat er immer wieder gegen die LGBT-Community gewettert und Homosexualität als „Krankheit der Weissen“ bezeichnet. Verschiedene Länder, wie etwa die USA und Grossbritannien haben darauf ihre Entwicklungshilfe an die Bedingung geknüpft, dass Homosexualität akzeptiert und Anti-Gay-Gesetze abgeschafft werden müssen.