SINGAPUR: Regenbogenfahnen bei Troye Sivan Konzert konfisziert

SINGAPUR: Regenbogenfahnen bei Troye Sivan Konzert konfisziert
Vor und während dem Konzert von Troye Sivan in Singapur wurden offenbar Regenbogenfahnen konfisziert. Sicherheitspersonal hat Fans im Stadion zudem immer wieder darauf hingewiesen, dass sie ihre Regenbogenfahnen nicht zeigen sollen. Dazu gibt es weder eine gesetzliche Basis, noch wurde dies im Vorfeld an das Konzert angekündigt...

Der bekannte LGBTI+ Aktivist Benjamin Xue richtet schwere Vorwürfe an den Veranstalter des Konzerts von Troye Sivan in der Star Vista-Konzerthalle. Bereits vor dem Konzert seien Regenbogenfahnen konfisziert worden, und auch während dem Auftritt des schwulen, australischen Sängers sei das Sicherheitspersonal in der Halle präsent gewesen und habe die Fans immer wieder darauf hingewiesen, sie sollen die Regenbogenfahnen nicht zeigen. Die offizielle Begründung: Sie würden die Sicht der anderen Konzertbesucher blockieren, lautet jeweils die Erklärung, obwohl dies laut den Aktivisten nicht der Fall gewesen ist.

Die konfiszierten Fahnen wurden alle auf einen Tisch gelegt und konnten nach dem Konzert von den Besitzern wieder abgeholt werden. Der Tisch sei aber sehr gross gewesen, und es sei deshalb schwierig gewesen, die eigene Fahne oder ein anderer Gegenstand wieder zu finden, kritisiert Xue weiter.

Dass Regenbogenfahnen nicht erlaubt sind, entbehrt jeder Grundlage und wurde auch im Vorfeld nicht angekündigt. Wohl aus gutem Grund: Troye Sivan, bekannt als Kämpfer für die Rechte der LGBTI+ Community, hätte sich dies wohl nicht bieten lassen und sich dagegen gewehrt. So merkte man während seiner Show auch nichts von der Zensur, denn der Sänger sprach auf der Bühne offen über sein Coming out und zeigte sich selber auch mit einer Regenbogenfahne.

Homosexualität an sich ist in Singapur nicht verboten, gleichgeschlechtlicher Sex hingegen kann mit Gefängnis bestraft werden, auch wenn das Gesetz laut offiziellen Angaben kaum mehr angewandt wird. Das Thema polarisiert jedoch stark, und so wurde etwa im Jahr 2015 eine Petition gegen einen Auftritt von Adam Lambert am Neujahrskonzert lanciert und von 20‘000 Personen unterzeichnet.