SPANIEN: 3 Angriffe gegen Queers mit 5 Verletzten in Barcelona
Das Observatory Against Homophobia (OAH) in Barcelona zieht die Daten von LGBTI+ feindlichen Taten zusammen und verfasst Statistiken und Berichte darüber. Derzeit zeigt sich die Organisation äusserst besorgt über die derzeitige Entwicklung in der Stadt. Alleine in diesem Jahr wurden bereits 74 Taten registriert - drei alleine am vergangenen Wochenende. Und dies obwohl etwa das Nachtleben ebenfalls lange Zeit aufgrund von Covid praktisch inexistent war. OAH hat sich deshalb nun an die Behörden gewandt, damit etwas gegen diese Spirale der Gewalt unternommen wird.
Der erste Vorfall am vergangenen Wochenende passierte am Samstag um etwa 21 Uhr im Viertel Gràcia. Marc Sagt, das Opfer, wurde zuerst auf übelste Weise queer-feindlich beschimpft und danach auch noch getreten. Wie er weiter auf Twitter mitgeteilt hat, zog er sich beim Angriff Schürfwunden zu. Er zeigte sich schockiert über das LGBTI+ feindliche Klima in Barcelona und erklärte weiter, dass diese Erfahrung nur die Spitze des Eisbergs gewesen sei. Wie lange müsse man solche Angriffe eigentlich noch ertragen, fragt er sich in seinem Tweet weiter.
Nur wenig später gab es einen weiteren Angriff am Somorrostro Strand. Zwei gleichgeschlechtliche Paare liefen mit ihren Freunden am Strand entlang, als sie von einer Gruppe bewaffneter Männer eingekesselt wurden. Die Freunde liessen sie laufen, doch die beiden Paare begannen sie erst zu beschimpfen, und dann mit Sand zu bewerfen. Dann sei es auch zu Handgreiflichkeiten gekommen. Sie hätten ihnen an dem Kleidern gezerrt, sie umgeworfen und einer der Angreifer habe dann auch auf eines der Opfer, ein 34-jähriger Mann, eingetreten. Er erlitt dabei eine Oberkieferfraktur und Schürfwunden und musste im Krankenhaus behandelt werden.
Die Opfer zeigten sich insbesondere auch durch die Untätigkeit der Passanten schockiert. Der Strand sei zum Zeitpunkt des Angriffs gut besucht gewesen, erklärten sie gegenüber TOT Barcelona, doch niemand habe eingegriffen und ihnen geholfen. Die Szene sei voller Gewalt gewesen. Sie hätten schliesslich die ganze Nacht mit ihrem verletzten Freund in der Notaufnahme des Spitals verbracht.
Der dritte Vorfall ereignete sich schliesslich am Sonntagabend um 21 Uhr im Barcelona Auditorium. Ein Mann wurde dort von einem Passanten zuerst verbal angegangen und massiv LGBTI+ feindlich beschimpft. Schliesslich habe der Täter auch begonnen, ihn körperlich anzugreifen und ihn rumgeschleudert.
Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Telefonnummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch oder via hello@lgbt-helpline.ch.