SPANIEN: Premierminister holt zwei schwule Minister ins Kabinett
Nach dem Misstrauensvotum gegenüber Ministerpräsident Mariano Rajoy von der konservativen Volkspartei Partido Popular, übernahmen vor wenigen Tagen die Sozialisten unter Pedro Sanchez das politische Ruder in Spanien. Nun stellte der frisch gewählte Ministerpräsident sein neues Kabinett vor: Unter den insgesamt 17 Ministerposten, welche er zu besetzen hatte, entschied er sich für elf Frauen und sechs Männer. Dabei holte er mit Maxim Huerta und Fernando Grande-Marlaska auch zwei offen schwule Männer mit an Bord.
Damit gilt das Kabinett von Sanchez als eines in Europa, welches am meisten auf Diversität setzt. Während seiner Pressekonferenz erklärte Sanchez denn auch, dass er sein Kabinett so ausgerichtet hat, dass es den aktuellen gesellschaftlichen Wandel in der spanischen Gesellschaft abbilde. Dabei reagierte er auch auf den landesweiten Frauenstreiktag vom März, indem er eine Mehrheit der Posten mit Frauen besetzte. Er habe eine hochqualifizierte Regierung zusammengestellt, führte Sanchez weiter aus, für eine Gesellschaft, welche gleichwertig repräsentiert werde, und welche offen für die Welt und fest verankert in Europa sei.
Fernando Grande-Marlaska wurde zum neuen Innenminister ernannt. Er hat kurz nachdem Spanien die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet hat seinen langjährigen Lebenspartner Gorka Gómez geheiratet. Zuvor war Grande-Marlaska im Generalrat des Gerichtswesens in Spanien. Maxim Huerta wiederum ist Journalist und Autor und wurde neu zum Minister für Kultur und Sport ernannte.