SPORT: Homophobie ist bei Rugby weit verbreitet

SPORT: Homophobie ist bei Rugby weit verbreitet
Wie gross das Homophobie-Problem innerhalb von Rugby ist, zeigt eine neue Studie auf: Dabei fällt eine grosse Diskrepanz zwischen dem Gebrauch von LGBTI+ feindlichen Fluchwörtern und den tatsächlichen Ansichten der Spieler auf...

Es seien überraschende Ergebnisse, so Erik Denison, einer der Autoren der Studie von der australischen Monash University. So würde sich eine grosse Mehrheit homophober Schimpfwörter bedienen, doch es gebe dabei eine grosse Diskrepanz, denn ihr Verhalten gegenüber LGBTI+ sei total gegensätzlich. So würden viele Rugbyspieler erklären, dass sie die Schimpfwörter benutzen um einen Witz zu machen, aus Gruppendruck oder um von den anderen Team-Mitgliedern akzeptiert zu werden, doch die meisten würden nicht realisieren, so Denison, dass sie mit ihrer Sprache LGBTI+ verletzen, aber auch der Kultur innerhalb des Teams abträglich sind. Es sei zudem spannend zu sehen, dass die meisten Spieler eigentlich finden, dass diese LGBTI+ feindlichen Schimpfwörter nicht mehr gebraucht werden sollten, doch sie scheinen nicht zu realisieren, dass es ihre Teammitglieder genau so sehen.

Die Zahlen, welche die Studie zu Tage führte, sprechen denn auch eine deutliche Sprache. So erklärten mit 69 Prozent über zwei Drittel der Befragten, dass sie in den vergangenen zwei Wochen mindestens einmal ein homophobes Schimpfwort im Umfeld von Rugby gehört haben. Ebenfalls 69 Prozent erklärten zudem, dass sie sich eigentlich wünschen würden, dass dies aufhört. Diese Schimpfwörter scheinen laut den Autoren der Studie dabei aber nicht von negativen Gefühlen oder Vorurteilen gegenüber LGBTI+ geprägt zu sein, denn die allermeisten Spieler hätten sich durchwegs positiv über LGBTI+ geäussert. 67 Prozent erklärten gar, dass sie mindestens einen engen Freund haben, welcher sich geoutet hat.

Unterstützt wurde die Studie vom australischen PremierShip Rugby Club Harlequins. Der Club will die Resultate nun dazu nutzen um ein Programm auf die Beine zu stellen, um Homophobie im Rugby, aber auch in allen anderen Sportarten, den Kampf anzusagen. Mittels Aufklärung wolle man als positives Vorbild vorausgehen, heisst es von der Harlequins Foundation, und damit sollen die Barrieren abgebaut werden, welche LGBTI+ noch immer im Sport erleben...