SPORT: NHL verbietet nach Pride-Trikots nun auch Pride-Tapes

SPORT: NHL verbietet nach Pride-Trikots nun auch Pride-Tapes
In einem überraschenden Schritt hat die National Hockey League NHL ein Verbot von Pride-Tapes erlassen. Dies, nachdem die wichtigste Hockey-Liga Nordamerikas zuvor bereits Pride-Trikots verboten hat. Damit knickt die Liga vor einer sehr lauten LGBTI+ feindlichen Minderheit ein, obwohl sich in der vergangenen Saison nur gerade einmal sieben Spieler der gesamten Liga weigerten ein solches Trikot zu tragen.

Es war ein Zeichen der Solidarität mit queeren Menschen und gegen LGBTI+ Feindlichkeiten, als die verschiedensten Teams der National Hockey League NHL jeweils während den „Pride Nights“ und zum Aufwärmen regenbogenfarbene Pride-Trikots auf dem Eis trugen. Von allen Spielern der gesamten Liga - und es sind immerhin 32 Mannschaften - erklärten offenbar nur gerade sieben Spieler, dass sie dieses Trikot nicht tragen werden.

Bereits vor einigen Monaten meldete sich dann aber NHL-Kommissar Gary Bettman zu Wort und erliess ein Verbot für solche Trikots während dem Aufwärmen vor dem Spiel, während dem Spiel selber aber auch während den Trainings. Nun meldete sich die NHL kurz vor dem Start der Saison 2023/24 erneut zu Wort und erliess auch ein Verbot für Pride-Tapes - die regenbogenfarbenen Bänder, welche die Spieler jeweils um ihre Eishockeystöcke wickelten. Dies war gleichzeitig noch die letzte verbliebene Möglichkeit für Spieler um ein Zeichen für Inklusion und gegen LGBTI+ Feindlichkeit zu setzen.

Laut Bettman gelten diese Massnahmen für alle sogenannten Themenabende und nicht nur für die Pride Events. Viele LGBTI+ Organisationen lassen diese Aussage jedoch nicht gelten und sehen die Einführung dieser Verbote gerade explizit im Zusammenhang mit Pride Events, da diese Trikots im vergangenen Jahr bei einer kleinen, jedoch sehr lauten Minderheit für Empörung sorgte.

Die Verantwortlichen versuchten die Wogen weiter zu glätten und erklärten, dass nach wie vor Speciality Nights durchgeführt werden können, so etwa Black History Night, die Hockey Fights Cancer Night oder eben die Pride Night. Die Einnahmen dürfen auch weiterhin an entsprechende Organisationen gespendet werden, und auch Merchandise kann weiter verkauft werden. Nur die entsprechenden Trikots und das Tape darf nicht mehr auf dem Eis zu sehen sein.

Begründet wird diese Massnahme damit, dass sie vom Sport ablenke. Weiter entstehe ein enormer Druck auf jene Spieler, welche kein entsprechendes Trikot tragen möchten, heisst es von der NHL weiter. Während das Tragen der Pride-Trikot jeweils für alle Spieler vorgesehen war, so nutzen das Pride-Tape jeweils nur einzelne Spieler. Weshalb dies nun ebenfalls verboten wurde, wirft daher umso mehr Fragen auf über die tatsächlichen Beweggründe. Dies zeigt sich insbesondere bei auch an den Reaktionen bei X - vormals Twitter.

So schreibt etwa ein Nutzer: Keine Pride Trikots, kein Pride Tape - wie stark ausgrenzend will die NHL noch sein um zu zeigen, dass sie sich in keinster Weise um Inklusion kümmert? Ein weiterer User schreibt, dass man das Tape am besten nutzen würde um der NHL den Mund zuzukleben.