SPORT: Schwuler Profi-Fussballer gibt Rücktritt bekannt

SPORT: Schwuler Profi-Fussballer gibt Rücktritt bekannt
Er war der erste offen schwule Fussballer Schottlands und nun hat Zander Murray bekanntgegeben, dass er sich nach dem Ende der Saison vom Profi-Sport zurückziehen werde. Er konnte zwar bezüglich mehr Akzeptanz schon einiges bewirken, doch es gibt noch immer viel Arbeit. So würde er sich noch immer nicht wohl fühlen nun Trainer einer Männermannschaft zu sein, aber bei den Frauen könne er sich dies durchaus vorstellen. Der Frauenfussball sei viel offener und sie haben in ihrem Sport einen wahren Safe Space geschaffen.

Es war im Jahr 2022 als Zander Murray als erster Profi-Fussballer von Schottland sein Coming out hatte. Er habe damals viel Angst gehabt, doch nun sei er begeistert und er wisse, dass es einen Platz im Profi-Fussball für ihn gebe. Er habe sich immer Sorgen darüber gemacht, was er nach seiner Fussballkarriere machen könnte, doch durch seinen Aktivismus habe er etwas gefunden, dass ihm Spass mache. Wenn sich jeweils nur jemand bei ihm für seine Arbeit bedanke, dann wisse er, dass er das richtige mache, und so werde er niemals aufgeben.

Im Interview mit der BBC kündigte Zander Murray an, dass dies nun seine letzte Saison als Profi-Fussballer sei, und dass er sich danach zurückziehen werde. Auf die Frage, wie es für ihn nun weitergehe, meinte der 32-Jährige, dass er sich eine Karriere als Trainer eines Frauenteams vorstellen könnte. Der Frauenfussball sei viel einladender und ein wahrer Safe Space für alle. Zudem werde LGBTI+ Inklusivität dort auch tatsächlich gelebt.

Bei den Männern sei das nach wie vor anders. Er könne gerade in der Umkleide nie sein wahres, authentisches Ich sein, so Murray weiter. Es sei gut möglich, dass dies sein eigenes Problem sei, doch er könne sich nicht vorstellen, Trainer einer Männermannschaft zu sein. Dies liege jedoch wohl vor allem an ihm selber.

Neben seiner Fussballkarriere setzt sich Zander Murray auch in anderen Bereichen für Inklusion und Diversität ein. So hält er Vorträge um etwa Gleichstellung und Akzeptanz zu fördern, er arbeitet auch mit der Organisation Stonewall zusammen und er war Teil eines Dokumentarfilms zu diesem Thema. Doch dabei ging es nicht nur um Sport oder Fussball, so Murray, sondern er habe auch bereits vor anderen männerdominierten Berufsgruppen gesprochen, wie etwa dem Baugewerbe.

Seit einigen Saisons spielte Zander Murray nun bei Gala Fairydean Rovers FC in Schottland, bevor er anfangs Jahr bis September kurzfristig zu Bonnyrigg wechselte und danach wieder zu Gala zurückkehrte. Und dort ist es nun auch, wo er seine Karriere beenden wird. Dieser Verein sei sehr wichtig für ihn, denn sie waren eine grosse Stütze für ihn, und er werde mit ihnen noch lange eng verbunden bleiben. Daher sei es umso schöner, dass er seine Karriere nun auch bei Gala beenden könne.