SPORT: Sports Equality Foundation soll LGBTI-Athleten beim Coming out helfen
Seien es die Athleten, Trainer oder etwa auch Chefs von Sportverbänden: Ein Coming out ist gerade in diesen Bereichen alles andere als einfach. Die volle Medienaufmerksamkeit ist einem sicher und wie Fans oder Teamkameraden reagieren ist ungewiss. Aus diesem Grund haben bislang nur wenige Sportler diesen Schritt an die Öffentlichkeit gewagt, und wenn man nur jene aufzählt, welche ihr Coming out hatten, als sie noch eine aktive Profikarriere hatten, so schmilzt das Feld noch einmal massiv zusammen.
Aus diesem Grund wurde nun die Sports Equality Foundation ins Leben gerufen, welche Athleten, aber auch Trainer und Verbandsmitarbeiter bei einem Coming out unterstützen soll. Die Organisation ist aus der Ben Cohen StandUp Foundation entstanden. Diese wurde vor fünf Jahren vom gleichnamigen, englischen Rugbystar gegründet und setzt sich gegen LGBT-Bullying unter Jugendlichen und im Sport ein.
Man habe von unzähligen Athleten gehört, dass es ein grosses Bedürfnis nach Unterstützung gibt, wenn es um den Prozess des Coming outs im Sport geht. Und es sei nun mal jedes einzelne Coming out, welches zu einem Wechsel bei den Ansichten in der Öffentlichkeit führt, erklärt der Vize-Vorsitzende der Sports Equality Foundation, Patrick Davis. Die Stiftung werde diesen Prozess befeuern und werde jenen, welche möglicherweise unter Bullying leiden werden, Vorbilder geben, zu welchen sie aufschauen können.
Die Organisation wurde mit einem Startkapital von rund 100'000 Schweizer Franken gegründet, und sie wird ihren Fokus anfangs auf vier Punkte legen. So sollen den LGBTIs die nötigen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, damit sie ihr Coming out planen können. Sie sollen darauf öffentlich, oder auch nur privat, diesen Schritt machen und dabei unterstützt werden. Weiter sollen sie dann zu einem Vorbild für andere Sportler werden, welche sich noch nicht für ein Coming out entscheiden konnten. Und als letzter Punkt sollen sie schliesslich auch dazu beitragen, um den gesellschaftlichen und kulturellen Fortschritt in Bezug auf die Akzeptanz der LGBTI-Community zu fördern.