STUDIE: Beschneiden oder nicht, das ist hier die Frage...
In den USA sind es etwas mehr als die Hälfte der männlichen Neugeborenen, genauer gesagt rund 56 Prozent, welche noch vor dem Verlassen des Krankenhauses beschnitten werden. Im Mittleren Westen der USA lagen die Zahlen gar bei rund 75, im Westen waren es nur 31 Prozent. Mit der Veröffentlichung eines Dokumentarfilms, welcher sich in erster Linie gegen die Zirkumzision von Kindern und Neugeborenen richtet, ist in den USA eine neue Debatte rund um dieses Thema entbrannt.
Für eine Umfrage, durchgeführt durch die Plattform CocktailsAndCocktalk, wurden nun 2674 mehrheitlich schwule und bisexuelle Männer befragt. Von ihnen erklärten 55 Prozent, dass sie beschnitten sind, und 45 Prozent waren nicht. 51 Prozent der beschnittenen Männer gaben dabei an, dass sie mit der Situation unzufrieden sind. So erklärten 25 Prozent von ihnen, dass sie unglücklich sind, da ihnen die Vorhaut fehlt, und 26 Prozent erklärten, dass sie unzufrieden sind, da sie die Wahl nicht hatten, ob sie beschnitten sein wollen.
Bei den unbeschnittenen Männern wiederum zeigten sich 86 Prozent zufrieden mit ihrer Situation, und sie seien glücklich noch eine Vorhaut zu haben. Nur gerade 9 Prozent erklärten, dass sie gerne beschnitten wären und 5 Prozent meinten, dass sie gerne früher im Leben beschnitten worden wären.
In Bezug auf die Argumentation der Befürworter und der Gegner der Beschneidungen hat sich gezeigt, dass das Pro-Lager als Gründe die Religion, Tradition, höherer Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten und der Mythos bezüglich der Hygiene angaben.
Die Gegner von Beschneidungen bei Neugeborenen prangerten hingegen den Schmerz und das damit verbundene Trauma an, der Verlust von Empfindlichkeit, und dass sie nicht selber entscheiden konnten.
Die Debatte ist schwierig zu führen, aber die Argumente der Gegner scheinen in der öffentlichen Meinung derzeit stärker, zumal jeder Mann im Erwachsenenalter nach wie vor entscheiden kann, ob er sich beschneiden lassen möchte oder nicht...