STUDIE: Erschreckende 40 Prozent aller Transgender unternehmen einen Suizidversuch

STUDIE: Erschreckende 40 Prozent aller Transgender unternehmen einen Suizidversuch
Es sind erschütternde Zahlen, welche eine neue, äusserst breit angelegte Studie über Transgender zu Tage führte. Von den über 27’000 Teilnehmenden haben rund 40 Prozent erklärt, dass sie bereits mindestens einen Suizidversuch in ihrem Leben unternommen haben. Diese Rate liegt beinahe zehn Mal höher als der Durchschnitt innerhalb der amerikanischen Bevölkerung. Bei ihrem Coming Out erlebten zudem rund zehn Prozent Gewalt von Familienmitgliedern und acht Prozent wurden von den Eltern auf die Strasse gestellt.

Das National Center for Transgender Equality hat im vergangenen Jahr eine breit angelegte Umfrage bei Transgender durchgeführt, um Themen wie Diskriminierung, Verfolgung, Gewalt und das Arbeitsumfeld zu untersuchen. Dabei haben 27’715 Transgender in den gesamten USA, sowie von drei US-Territories und von einigen Militärbasen teilgenommen. Die entsprechenden Resultate wurden nun veröffentlicht, und es zeigen sich erschütternde Zahlen. Victoria Rodriguez-Roldan von der National LGBTQ Task Force des Trans/Gender Non-Conforming Justice Project erklärte dazu, dass die Ergebnisse der Untersuchung erschreckend seien, doch dies sei leider nicht überraschend. So fordern die Autoren der Studie auch, dass die Zahlen in Bezug auf die Selbstmordrate, Armut, Arbeitslosigkeit und Gewalt sofortige Massnahmen erfordern, und dass die Reduktion dieser Zahlen eine Priorität sein müsse. Obwohl man über die vergangenen Jahre bereits Verbesserungen erzielen konnte, sei es klar, dass noch viel Arbeit bevorstehe um sicherstellen zu können, dass Transgender endlich ohne Angst vor Diskriminierung und Gewalt leben können.

Die Ergebnisse, welche die Autoren präsentierten, waren erschütternd. So gaben rund vierzig Prozent aller Befragten an, dass sie in ihrem Leben bereits mindestens einen Suizidversuch unternommen haben. Das sind beinahe zehn Mal mehr als der amerikanische Durchschnitt, der bei rund 4.6 Prozent liegt. Mehr als jede zehnte Transperson wurde von ihren Familien zu Psychiatern in so genannte Conversion Therapien geschickt, um sie quasi zu heilen. 10 Prozent erklärten zudem, dass sie bei ihrem Coming out von Familienmitgliedern Gewalt erlebten, während 8 Prozent sogar auf die Strasse gestellt wurden. 54 Prozent gaben an, dass sie in den Schulen verbal angegriffen wurden, 24 Prozent erlebten gar physische Gewalt und 13 Prozent wurden sexuell missbraucht. Ein Drittel aller Transgender haben weiter angegeben, dass sie sich keine medizinische Hilfe holen, obwohl sie eigentlich müssten, da sie sich diese schlicht nicht leisten könne. Ein Drittel der Transgender erklärten weiter, dass sie aufgrund ihrer Geschlechteridentität mindestens einmal negative Erfahrungen bei Ärzten hatten. Dabei ging es von der Verweigerung der Behandlung bis hin zu verbalen Beleidigungen.

Laut der Studie ist Armut bei Transpersonen generell ein grosses Problem: Rund 29 Prozent gaben an, dass sie in Armut leben, dies im Vergleich zu 14 Prozent im amerikanischen Durchschnitt. Die Arbeitslosigkeit liegt zudem bei rund 15 Prozent, ebenfalls drei Mal höher als der US-Durchschnitt.