STUDIE: Erstmals gibt es eine gay-friendly Mehrheit in der Welt

STUDIE: Erstmals gibt es eine gay-friendly Mehrheit in der Welt
Erstmals gibt es weltweit gesehen eine Mehrheit, welche befürwortet, dass Homosexualität legal ist. „Nur“ noch ein geschätzter Viertel der Weltbevölkerung ist der Meinung, dass die gleichgeschlechtliche Liebe bestraft werden soll.

Pew Research veröffentlichte bereits im Jahr 2013 eine grosse, globale Studie über die Ansichten gegenüber Schwulen, Lesben und Transgender. Damals waren erst 41 Prozent der Meinung, dass Homosexualität legal sein oder werden sollte. Nun, rund drei Jahre später, wurde die Umfrage wiederholt und es zeigte sich, dass dieser Anteil stark zugenommen hat: Erstmals gibt es nun sogar eine Mehrheit bei der Weltbevölkerung, welche Homosexualität toleriert.

Der Anteil jener, welche Homosexualität als Verbrechen und bestraft sehen wollen, sank zudem auf derzeit rund 25 Prozent. Dabei variiert es innerhalb der Kontinenten stark: In Afrika lag dieser Anteil bei 45 Prozent, in Asien bei 34, in Europa bei 17, in Nord- und Südamerika bei 15 und in Ozeanien bei 14 Prozent. 47 Prozent in Afrika waren zudem der Meinung, dass Homosexualität ein westliches Phänomen sei. Dieser Anteil lag in Asien bei 42 Prozent. Sogar Personen in „westlichen“ Staaten stimmten dieser Ansicht teilweise zu: So waren in Europa 24 Prozent dieser Meinung, 21 auf den beiden amerikanischen Kontinenten und 20 Prozent in Ozeanien.

Derzeit kriminalisieren noch immer 75 der 193 UN-Staaten Homosexualität. In 13 von diesen Ländern, oder in Teilen von deren Staatsgebiet, gilt zudem noch immer die Todesstrafe. Dem gegenüber stehen 70 Staaten, welche irgend eine Art eines Anti-Diskriminierungsgesetzes kennen, 40 Länder, welche die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet haben und 26 Nationen, welche schwullesbischen Paaren auch ein Adoptionsrecht gewähren.

Daneben hat die Studie aber auch noch ein paar weitere, bedenkliche Resultate zu Tage geführt. So erklärten rund 68 Prozent der Befragten, dass sie fassungslos wären, wenn sie ein schwullesbisches Kind hätten. Nur 67 Prozent waren zudem der Meinung, dass die Menschenrechte für alle gelten sollten, egal wessen sexueller Neigung oder wessen Geschlechteridentität jemand ist: Dieser Anteil lag in Afrika bei 62 Prozent, in Asien bei 63, in Nord- und Südamerika bei 69, in Europa bei 71 und in Ozeanien bei 73 Prozent. Der Anteil jener, welche LGBT+ keine Menschenrechte zugestehen wollen, lag zudem bei 17 Prozent.

Auch wenn die Studie aus dem Jahr 2013 und die Aktuelle zwar vom selben Institut ausgearbeitet, aber von verschiedenen Autoren stammen, so zeigt sich trotzdem, dass sich die Lage für LGBTIs insgesamt etwas verbessert hat in den vergangenen Jahren. Insgesamt wurden diesmal beinahe 100'000 Personen in 53 verschiedenen Ländern befragt, was der grössten Umfrage über LGBTI-Themen weltweit entspricht.