STUDIE: Frauen wehren sich bei Homophobie häufiger als Männer

STUDIE: Frauen wehren sich bei Homophobie häufiger als Männer
Im Alltag trifft man immer wieder auf Homophobie, doch wer wagt es, schwulenfeindliche Personen auch tatsächlich zu konfrontieren und sich ihnen entgegenzustellen? Eine britische Studie zeigte nun auf, dass Frauen viel eher eingreifen und Schwule, Lesben und Transgender verteidigen, als Männer.

Rund die Hälfte aller befragten, erwachsenen Briten gaben an, dass sie im vergangenen Jahr homo- oder transphobe Sprüche oder Aussagen gehört haben. Dies zeigt, dass diese Art von verbaler Gewalt in der Gesellschaft noch immer weit verbreitet ist. Die Umfrage von YouGov in Grossbritannien ging nun noch einen Schritt weiter und fragte, wer den eher eingreife, wenn man solche Äusserungen hört, und da zeigte sich ein eindeutiges Bild. Männer ignorieren und lassen solche Aussagen deutlich mehr durchgehen als Frauen. Mit 27 Prozent greifen bei dieser Art von Homo- und Transphobie Frauen rund doppelt so oft ein, wie Männer, bei welchen nur rund 13 Prozent angaben, die schwulen- und transfeindlichen Personen jeweils gestellt und zurechtgewiesen zu haben.

Bei der Befragung gaben rund 20 Prozent zu, dass sie selber schon beleidigende und anstössige Aussagen gegen LGBTIs gemacht haben, und mehr als 60 Prozent erklärten, dass sie selber nicht eingegriffen haben, als sie solche abwertenden Kommentare im vergangenen Jahr gehört haben. Bei den Äusserungen waren es vor allem Wörter wie „Faggot“, „Poof“, „Dyke“ oder „Tranny“, welche rund 30 Prozent alleine im vergangenen Monat mindestens einmal hörten. 49 Prozent hörten diese Wörter innerhalb eines Jahres mindestens einmal.

Ruth Hunt von der Stiftung Stonewall erklärte, dass diese Zahlen eindeutig zeigen, dass es noch sehr viel Arbeit braucht, bis wir in einer Gesellschaft leben, in welcher jeder gleich behandelt wird. Es brauche mehr Personen, welche bei solchen Äusserungen eingreifen und sich wehren. Es braucht Menschen, die mutig sind und sich Gehör verschaffen können. Bullying entgegenzutreten brauche Mut, doch dies macht genau den Unterschied. Sie wolle nicht, dass Menschen bei Situationen eingreifen, bei welchen sie sich selber in Gefahr bringen, erklärt Hunt weiter, doch man kann auch einfach nicht nur Zuschauer sein, sondern etwa auch Hilfe anbieten, wenn jemand Opfer von Bullying wurde. Jeder von uns habe die Macht, etwas zu ändern und wenn alle zusammenhalten und Missbrauch und Bullying thematisieren, dann gelingt es eine Welt zu schaffen, in welcher jeder und jede ohne Ausnahme akzeptiert werde.