STUDIE: Grosseltern akzeptieren LGBTI+ Enkelkinder immer eher
Bei gesellschaftspolitischen Umfragen, besonders über LGBTI+ Anliegen, zeigt sich oftmals eine überraschend grosse Lücke zwischen den verschiedenen Generationen. Während die Jüngeren sich offen und akzeptierend präsentieren, so zeigen sich die Älteren oftmals gegenteilig, nämlich den Traditionen verbunden, und bekunden daher Mühe mit Gender Fragen oder der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Eine neue Umfrage der AARP (American Association of Retired Persons), eine Organisation in den USA, welche ältere Menschen unterstützt, kam nun aber zu einem erfreulichen Schluss. Gerade Grosseltern akzeptieren LGBTI+ Grosskinder immer häufiger.
Anhand der Studie haben 4 von 5 Grosseltern keine Vorbehalte gegenüber schwulen, lesbischen, bi-, trans- und intersexuellen Grosskindern. So erklärten 46 Prozent der Befragten, dass sie der Aussage zu stimmen, dass sie ein Grosskind, welches sein Coming out hat, bedenkenlos akzeptieren würden. Hinzu kommen zusätzliche 42 Prozent, welche dieser Aussage sehr zustimmen würden. Im Gegensatz zu früheren Generationen seien die heutigen Grosseltern viel akzeptierender in Bezug auf die sexuelle Orientierung ihrer Grosskinder und eine Mehrheit erkläre, dass sie LGBTI+ Grosskinder unterstützen würden, schreiben die Autoren in ihrem Bericht.
Doch auch in Bezug auf die gängigen Stereotypen zeigte sich in der Umfrage erfreuliches: Die Aussage, dass es wichtig sei, Mädchen zu starken und selbstbewussten Frauen zu erziehen, unterstützten 42 Prozent. Gar 49 Prozent erklärten, dass sie dieser Aussage sehr zustimmen. 43 Prozent der Befragten waren ausserdem der Meinung, dass Jungs und Mädchen gleich aufwachsen sollten. Andere Gender-Fragen machten den Grosseltern hingegen noch etwas mehr zu schaffen. Nur 28 Prozent erklärten, dass sie ein Non-Binary-Kind unterstützen würden, weitere acht Prozent würden es sehr unterstützen. Dem gegenüber stehen 29 Prozent, welche dies ablehnen, und weitere 25 Prozent welche dies stark ablehnen.
Die Umfrage wurde online zwischen dem 20. August und dem 4. September 2018 durchgeführt und es wurden insgesamt 2654 Grosseltern befragt. Die jüngste der befragten Personen war 38 Jahre alt.