STUDIE: LGB deutlich häufiger von Migräne betroffen
Migräne sind teils heftige Kopfschmerzen, welche mit einer Licht- und Lärmempfindlichkeit einhergehen können, sowie verschwommener Wahrnehmung, Übelkeit bis hin zu Erbrechen. Obwohl es zahlreiche Auslöser dafür gibt, so sind die eigentlichen Gründe nach wie vor mehrheitlich unklar. In den USA zählen Migräneanfälle zu den häufigsten Ursachen für einen Besuch in der Notaufnahme.
Die University of California in San Francisco hat eine grossangelegte Studie zu diesem Thema durchgeführt und nun die Resultate präsentiert. Dazu haben sie rund 10‘000 Amerikaner*innen im Alter zwischen 31 und 42 untersucht. So zeigte sich, dass rund jede*r dritte Schwule, Lesbe oder Bisexuelle unter Migräne leidet. Dieser Anteil ist um 58 Prozent höher als bei Heterosexuellen. Dabei zeigte sich, dass auch jene Teilnehmenden der Studie leicht mehr Migräne hatten, welche sich eigentlich als heterosexuell bezeichnen, jedoch mit einer gewissen Neigung zum gleichen Geschlecht.
Die genaue Ursache für diesen grossen Unterschied können die Autoren der Studie nicht genau benennen, sondern nur Annahmen treffen. So denken sie, dass der hohe Migräneanteil bei LGB durch das gesellschaftliche Umfeld bedingt ist, welches noch immer von Vorurteilen, Diskriminierungen und Stigmatisierung geprägt ist. Dies kann zu erhöhtem Stress führen, was wiederum Migräne begünstigt. Die Ärzte sollten sich nun bewusster sein, dass gerade unter LGB Migräne sehr häufig vorkomme, erklärt Dr. Jason Nagate weiter. Die starke Verbreitung könne auch mit der Zunahme an Hassverbrechen in Verbindung stehen, welche in letzter Zeit immer neue Höchstlevel erreicht habe. So zählt die LGBTI+ Community zusammen mit Juden und Schwarzen zu den häufigsten Opfern von Hasskriminalität. Ein anderer Grund könnte es auch sein, dass viele LGB höhere Hürden haben, um sich von einem Arzt behandeln zu lassen, oder dies nur ungern machen.
Die von den Forschern gemachten Aussagen stützt auch eine frühere Studie der National Headache Foundation. So ist Migräne auch bei Schwarzen, sowie bei ärmeren Bevölkerungsschichten häufiger vertreten. Des weiteren sollen Frauen häufiger als Männer davon betroffen sein. So soll der Anteil der Frauen mit Migräne bei 85 Prozent liegen.