STUDIE: Wer bekommt mehr Lohn - Lesben, Heteros, Schwule oder doch Bisexuelle?
Von der Anglia Ruskin University durchgeführt und im Journal of Population Economics veröffentlicht, haben die Autor:innen die Löhne von verschiedenen Arbeitnehmer:innen untersucht und anhand der sexuellen Orientierung aufgeschlüsselt. Dabei zeigte sich, dass es doch grössere Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen gibt, als ursprünglich angenommen wurde. Besonders auffällig ist zudem, dass in den meisten der untersuchten Ländern eigentlich Anti-Diskriminierungsrichtlinien in Kraft sind, und es eigentlich zu keinen Unterschieden kommen dürfte - in der Theorie zumindest.
In der Realität hat es sich nun aber gezeigt, dass schwule und bisexuelle Männer in Grossbritannien rund fünf Prozent weniger Lohn haben als heterosexuelle Männer. Über Europa, Nordamerika und Australien hinweg gesehen, sind es bei schwulen Männern 6.8 Prozent weniger, und bei bisexuellen Männern gar 10.3 Prozent.
Anders sieht es laut der Studie hingegen bei den Frauen aus: Dort sind es gerade lesbische Frauen, welche im Durchschnitt 7.1 Prozent mehr verdienen als heterosexuelle Frauen. Als mögliche Gründe nennen die Autor:innen der Studie, dass lesbische Paare tendenziell noch immer seltener Kinder haben und daher mehr verdienen, da sie sich mehr ihrem Job hingeben.
Ihren Einsatz in der Arbeitswelt könne auch von daher höher sein, da sie weniger oft mit einem Partner zusammen sind, der mehr verdient und für sie sorgen werde. Damit unterstreichen die Herausgeber:innen der Studie, wie fest die traditionellen Ansichten noch immer verankert sind.
Für die Studie haben die Autor:innen der Anglia Ruskin University in Grossbritannien insgesamt 24 Studien über Lohnunterschiede zusammengeführt, welche in den Jahren 2012 bis 2020 veröffentlicht wurden.
Eine frühere Studie ist zur Erkenntnis gekommen, dass schwule Paare mehr verdienen als lesbische und heterosexuelle Paare. Dies war aber kein direkter Vergleich, sondern ein genereller. Aus diesem Grund spielte beispielsweise eine Rolle, dass schwule Paare eher in Grossstädten wohnen und daher allgemein einen höheren Lohn haben.
