TAIWAN/CHINA: Konflikt überträgt sich auf die Gay Games in Paris

TAIWAN/CHINA: Konflikt überträgt sich auf die Gay Games in Paris
Die chinesische Regierung übt Druck auf Taiwan und die Gay Games vom kommenden August in Paris aus: Der Grund - die taiwanesischen Sportler sollen unter chinesischer Flagge, und nicht unter der Taiwanesischen an den Start gehen. Die Sportler aus Taiwan wollen sich dagegen wehren, doch offenbar hat sich sogar die französische Regierung auf die Seite Chinas gestellt..

Während Taiwan eines der fortschrittlichsten Länder in Bezug auf die Rechte für LGBTs in Asien ist, so kann man dies von China mitnichten behaupten. Immer wieder kommt es zu Razzien, LGBT-Veranstaltungen werden abgesagt, oder schwullesbische Inhalte werden aus dem Internet verbannt. Der sich in den vergangenen Monaten arg zuspitzende Konflikt zwischen Taiwan und China hat sich nun offenbar auch auf die Gay Games in Paris übertragen, welche im August stattfinden werden. Dort wollen die taiwanesischen Sportler unter ihrer Landesflagge teilnehmen, und dies ist der chinesischen Regierung ein Dorn im Auge. Das Reich der Mitte sieht Taiwan nämlich als sein Staatsgebiet an. Da es sich niemand wirtschaftlich mit China verscherzen will, tun dies die allermeisten anderen Staaten weltweit ebenfalls, darunter auch die Schweiz.

Taiwan ist daher gezwungen, an den internationalen Grossanlässen jeweils als Taiwan (China), China Taipei oder Republik China (Taiwan) aufzutreten - unter einer anderen als der Landesflagge. Da die Diskrepanz zwischen China und Taiwan aber gerade bei den Rechten für Schwule, Lesben und Transgender besonders gross ist, wollten dir Veranstalter der Gay Games den Taiwanesen erlauben unter Taiwan und auch mit der eigenen Flagge teilzunehmen. Doch dagegen kommt nun mächtiger Widerstand aus China. Nun wurde die Federation of Gay Games (FGG), die Veranstalter der Spiele in Frankreich, gar von der französischen Regierung kontaktiert, und sie äusserten ihre Bedenken, Taiwan mit seiner eigenen Flagge bei den Spielen teilnehmen zu lassen. Taiwan wiederum weigert sich aber beharrlich dem Druck aus China kleinbeizugeben.

Aus unserer Sicht ist es nur logisch, dass China bei der französischen Regierung protestiert hat, erklärt der Präsident von der Taiwan Gay Sports and Gay Development Movement Association, Yang Chih-chun, denn sonst hätte Frankreich nicht eingegriffen. Man hoffe, dass die Federation of Gay Games dem Druck standhält. Man werde bis zur letzten Minute dafür kämpfen, dass man unter der eigenen Flagge auftreten darf.

Die Gay Games in Paris starten am 10. August. Die Spiele werden seit 1982 alle vier Jahre ausgetragen - im gleichen Rhythmus wie die Olympischen Spiele. Die nächsten Spiele im Jahr 2022 werden in Hong Kong stattfinden, erstmals in Asien und erst noch auf chinesischem Territorium.