TAIWAN: Studenten stellen sich hinter die LGBT-Community

TAIWAN: Studenten stellen sich hinter die LGBT-Community
Weil an ihrer Schule eine Informationsverstaltung zum Thema sexuelle Orientierung und Geschlechteridentität abgesagt wurde, waren die Studenten an einer Schule in Taiwan derart verärgert, dass sie an allen Fenstern des Gebäudes Regenbogenfahnen aufhängten. Die Absage kam zustande, weil sich Eltern über den Anlass beschwert haben.

Der offizielle Grund für die Absage lautete, dass die Schule die Broschüren und Lehrmittel nochmals überprüfen wolle. Doch dies glaubten selbst einige der Lehrer nicht, und schon gar nicht die Schüler. Vielmehr vermuten sie, dass sich Eltern bei der Schule gegen diesen Anlass beschwert haben. Deshalb entschieden sich die Schüler und einige Lehrer zu einer ungewöhlichen Aktion. Sie hängten zahlreiche Regenbogenfahnen aus den Fenstern der mehrstöckigen Ruei-Siang Hochschule in Kaohsiung, der zweitengrössten Stadt Taiwans. Einige der Schüler nahmen zudem auch Regenbogenfahnen an eine Schulversammlung mit.

Die Elternvereinigung der Schule liess darauf verlauten, dass man keine Probleme mit dem Anlass ansich habe, doch man wolle sich das Recht vorbehalten, die Lehrmittel vorgängig zu begutachten. Aus diesem Grund, und wohl auch wegen der Protestaktion, wurde nun mit dem 30. Mai ein neuer Termin bekannt gegeben, an welchem der LGBT-Anlass nachgeholt werden soll.

Taiwan gilt als fortschrittlichstes Land in Asien in Bezug auf die Rechte für Schwule, Lesben und Transgender. Bis in einem Jahr muss sogar die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werden, wie aus einem Urteil des Obersten Gerichts hervorging. Besonders christliche Verbände und Organisationen wollen dies jedoch mit allen Mitteln verhindern und sie haben bereits die erste Hürde gemeistert, damit sie möglicherweise doch noch eine Volksabstimmung erzwingen können. Deren Ausgang wäre sehr ungewiss...