TANSANIA: Verbot von Organisationen, welche LGBTs unterstützen?
Hamisi Kigwangala, der Gesundheitsminister von Tansania, wählte in seiner Stellungnahme deutliche Worte. Dies war gleichzeitig die erste Stellungnahme betreffend LGBTs überhaupt, welche von Seiten der Regierung veröffentlicht wurde. Die Regierung werde stets die traditionellen Werte schützen. Er könne die Existenz von LGBTI-Menschen in seinem Land nicht leugnen, ebenso nicht das Risiko, welches von ihnen in Bezug auf die Verbreitung von HIV/Aids ausgehe, aber man unterstütze die Behauptung nicht, dass es einen lückenlosen Übergang zwischen den beiden Geschlechtern gebe. Man anerkenne noch immer die beiden traditionellen Geschlechter, und da gebe es nichts dazwischen und nichts darunter. Jeder Versuch, etwas anderes zu behaupten, sei verboten. Tansania erlaube es Aktivisten nicht, schreibt Kigwangala weiter, dass sie Kampagnen fahren um Homosexualität zu fördern. Jeder Versuch, sich diesen unnatürlichen Handlungen hinzugeben sei illegal und werde bestraft.
Wie bereits in anderen afrikanischen Staaten, so hat sich das Klima nun auch in Tansania verschärft. Bereits anfangs Jahr hat der Kommissar der Region Dar es Salam, Paul Makonda, verkündet, dass er auch auf Soziale Medien zurückgreifen werde um LGBTs aufzuspüren und zu verhaften. Auch mit anderen teils äusserst fragwürdigen und populistischen Massnahmen, will man versuchen, die LGBT Community zu zerstören. So wurde etwa ein Verbot von Gleitmitteln angekündigt, und es würden noch weitere Produkte folgen, welche zu Homosexualität ermutigen. Ein Mann, welcher ein Gesundheitsseminar zur Aufklärung von schwulen und bisexuellen Männern organisieren wollte, wurde ebenfalls verhaftet, geschlagen und während zwei Tagen festgehalten. Als er sich darauf zur Behandlung ins Spital begeben wollte, forderten die Ärzte erst ein Formular, welches belege, dass er misshandelt wurde. Die Polizei wollte dieses Formular aber nicht ausfüllen.
In Tansania kann Homosexualität mit bis zu 30 Jahren Haft, sprich lebenslänglich, bestraft werden. Dabei gilt dies nur für den gleichgeschlechtlichen Sex zwischen Männern. Die Frauen werden im Strafgesetz nicht erwähnt. In vergangenen Jahren sind vermehrt Meldungen von Menschenrechtsverletzungen durch die Polizei gegenüber LGBTs aufgetaucht.