THAILAND: Film mit Gay-Thematik im Oscarrennen
Der Film konnte äusserst erfolgreich Themen aufwerfen, über welche in der thailändischen Bevölkerung normalerweise nicht gesprochen wird, erklärte Weerasak Kowsurat, der Leiter der National Federation of Thai Motion Picture and Content Associations. Ein neunköpfiges Gremium aus dieser Vereinigung hat sich nun entschieden, “How to Win at Checkers (Every Time)” als offiziellen Beitrag Thailands ins Oscarrennen zu schicken. Der Film des koreanisch-amerikanischen Regisseur Josh Kim setzte sich gegen insgesamt 59 weitere Beiträge durch.
Ein 11-jähriger Junge names Ek wird von seinem älteren, schwulen Bruder in einem armen Vorort von Bangkok aufgezogen. Die Beiden versuchen dabei die militärische Auslosung, wer in den Militärdienst eintreten muss und wer nicht, auszutricksen. Dabei nimmt sich der Film Themen an wie Korruption, Diskriminierung, aber auch die soziale Stellung innerhalb der Gesellschaft. Dabei, so betont Weerasak Kowsurat, dreht sich der Film auch um Moral und Tugend aus der Sicht des elfjährigen, jüngeren Bruders. Hinzukommt, dass der Film auf die gängigen Stereotypen und Klischees verzichtet in Bezug auf Homosexualität. Dies stelle eine erfreuliche Ausnahme dar, den sonst werden schwule Männer in thailändischen Filmen jeweils anders dargestellt.
Im Frühjahr wurde “How to Win at Checkers (Every Time)” an der Berlinale erstmals gezeigt. Im Juli kam er darauf in die thailändischen Kinos und nun soll er Thailand also die erste Oscar-Nomination in der Kategorie “Bester fremdsprachiger Film“ sichern. Ob es tatsächlich so weit kommt, muss sich aber erst noch zeigen: Die Nominationen werden Mitte Januar bekanntgegeben und die Oscar-Verleihungen selber finden am 28. Februar 2016 statt.