TÜRKEI: Poster fordern zum Töten von LGBTs auf
Das unverhältnismässige Vorgehen der Polizei mit Gummischrott, Wasserwerfern und Tränengas gegen die friedlichen Demonstranten an der Istanbul Pride hat nun offenbar homophoben Organisationen weiter Auftrieb gegeben. Nur wenige Tage später sind nun in Istanbul, sowie auch in der türkischen Hauptstadt Ankara Poster aufgetaucht, welche das sofortige Töten von LGBTs fordern - und zwar gleich bei Sichtkontakt.
Verantwortlich dafür ist eine Gruppierung, welche sich selber die „Jungen Islamischen Verteidiger“ nennen. Neben der Forderung, Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender und Intersexuelle zu töten, zeigt das Poster Fotos von Personen, welche stolz eine Regenbogenfahne tragen. Auf ihrer Webseite rechtfertigt die Organisation die Plakate damit, dass die Pride in diesem Jahr mit dem heiligen Fest des Ramadan zusammengefallen sei.
Andere, muslimische Gruppierungen verurteilten die Poster scharf und sie rufen die Leute dazu auf, deren Botschaft, eine Community zu massakrieren, zu ignorieren. Der Islam sei eine Religion des Friedens, heisst es in einer Stellungnahme einer Organisation, und es sei kein Auftrag zum Morden.
Homophobie ist in der Türkei weitverbreitet, obwohl Homosexualität an sich nicht strafbar ist. Bis vor diesem Jahr konnte jeweils auch die Gay Pride in Istanbul friedlich stattfinden.