TÜRKEI: Regierung verteidigt LGBTI+ feindliche Aussage von Roter Halbmond-Präsident

TÜRKEI: Regierung verteidigt LGBTI+ feindliche Aussage von Roter Halbmond-Präsident
Am 28. Juni, an dem die Welt Pride feierte, setzte Kerem Kinik, der Vize-Präsident des IFRC und der Präsident des türkischen Ablegers des Roten Halbmonds, der grössten humanitären Organisation des Landes und Pendant zum Roten Kreuz, einen äusserst LGBTI+ feindlichen Tweet ab. Nach Kritik aus dem In- und Ausland stellt sich nun die Regierung Erdogan schützend vor Kinik und verteidigt dessen Aussage...

Man werde es nicht zu lassen, dass ihr die Menschenwürde mit Füssen tretet. Man werde die menschliche Natur, sowie die psychische Gesundheit unserer Kinder schützen, schreibt Kerem Kinik, Präsident des Roten Halbmond und Vize-Präsident des IFRC, in seinem Tweet, welchen er am 28. Juni absetzte. Man werde gegen jene kämpfen, welche sich einer gesunden Schöpfung widersetzen, welche das Abnormale zum Normalen erklären, indem sie die Macht der Kommunikation einsetzen um ihre pädophilen Träume den Jungen als modernes Denken verkaufen wollen - das ist es nicht!

Kerem Kinik ist dabei nicht nur Präsident des Roten Halbmonds in der Türkei, sondern auch noch einer von fünf Vize-Präsidenten des International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies (IFRC) quasi dem obersten Gremium der weltweiten Rotkreuz- und Roter Halbmond-Organisation mit Ablegern in 192 Ländern. Dieses Gremium distanzierte sich den auch schnell von den Aussagen von Kinik und erklärte, dass diese nicht der Ansichten der Organisation entsprechen würden, zudem seien sie nicht nur falsch, sondern auch beleidigend. Die Organisation habe zudem einen klaren Verhaltenskodex, welcher Homophobie, Hassreden und Vorurteile klar verurteilen, und dieser gelte für alle Mitarbeitenden, inklusive Herr Kinik.

Während die IFRC Kerem Kinik zurechtwies, eilte ihm die türkische Regierung zur Unterstützung zur Seite. Die Medienstelle von Präsident Erdogan schrieb dazu auf Twitter, dass LGBT Propaganda eine grosse Bedrohung für die Meinungsfreiheit darstelle. Die IFRC würde mit der Attacke gegen Kinik daran teilhaben, erklärten sie weiter, doch man werde nicht schweigen.