UGANDA: Anti-Gay-Gesetz soll wieder ins Parlament

UGANDA: Anti-Gay-Gesetz soll wieder ins Parlament
Die Ruhe war trügerisch, denn es war klar, dass die äusserst homophoben Kräfte im Land nicht von ihrem Vorhaben von schärferen Gesetzen gegen LGBTs absehen werden. Nun sahen sie erneut eine Chance, und es kam im Parlament zu einem erneuten Ausbruch extremer Homophobie...

Auslöser war eine Motion, mit welcher die Parlamentssprecherin Rebecca Kadaga für ihre Haltung gegenüber Homosexualität gelobt werden soll. Sie war nämlich im März am Inter Parliamentary Union (IPU)-Gipfel in Genf zu Gast und sie blieb in Bezug auf die gleichgeschlechtliche Liebe streng bei ihrer äusserst ablehnenden Haltung. Sie ging sogar noch einen Schritt weiter und beschuldigte die IPU-Präsidentin Gabriella Barroza, dass diese klammheimlich versucht habe, eine Motion betreffend Homosexualität reinzuschmuggeln, und dies ohne Zustimmung der afrikanischen und asiatischen Staaten. Kadaga drohte deshalb gar damit, dass Uganda und andere afrikanische Staaten die IPU verlassen werden, wenn die europäischen Mitglieder weiter versuchen würden, Homosexualität bei ihnen zu legalisieren.

Die Motion zu Gunsten von Rebecca Kadaga wurde gutgeheissen, doch in der Debatte davor nutzten viele Abgeordnete die Gunst der Stunde um auf äusserst homophobe Weise gegen Schwule, Lesben und Transgender zu wettern und strengere Gesetze gegen Homosexulität zu fordern. Nsaba Buturo, welcher die Motion eingereicht hatte, forderte alle Parlamentarier und auch alle Einwohner Ugandas auf, gleichgeschlechtliche Aktivitäten weiterhin konsequent abzulehnen. Externe Kräfte hätten Ländern wie Uganda gedroht und mit verschiedenenen Druckmitteln versucht, dass sie schwullesbische Praktiken akzeptieren.

LGBT-Organisationen wie das African Equality Network kritisierten die Debatte im Parlament, aber auch das Verhalten von Kadaga aufs schärfste. Die Politiker sollten ihren Einfluss besser dazu nutzen um die afrikanischen Werte von Zusammengehörigkeit, Toleranz, Respekt gegenüber anderen und nicht diskriminierend zu sein, fördern, anstelle von Gesetzen aus der Kolonialzeit zu unterstützen, welche im Gegensatz zu diesen Werten stehen.