UK: BBC entschuldigt sich für LGBTI+ Feindlichkeiten beim arabischen Ableger

UK: BBC entschuldigt sich für LGBTI+ Feindlichkeiten beim arabischen Ableger
BBC Arabic, der Nachrichtenkanal für die arabische Welt der durch Steuergelder finanzierten BBC, hat im vergangenen Jahr äusserst LGBTI+ feindliche Aussagen kommentarlos ausgestrahlt. Nun hat sich der Fernsehsender endlich dafür entschuldigt.

Es waren Zuschauer, welche ihre äusserst LGBTI+ feindlichen Ansichten bei BBC Arabic äusserten, ohne dass der Sender darauf reagiert, widersprochen oder eingegriffen hätte. Unter Meinungsfreiheit konnte man diese Kommentare ebenfalls nicht mehr abtun, insbesondere nicht, da sie äusserst drastisch waren und über einen Kanal der durch Steuergelder finanzierten BBC veröffentlicht wurden. So wurde etwa die Pride-Fahne als Zeichen des moralischen Verfalls bezeichnet, Homosexuelle sollen des weiteren Schuld an der Verbreitung des Coronavirus gewesen sein, und schwule Männer seien abartig und gehören lebenslang eingesperrt.

Dabei ging es um die Sendung BBC Trending. Nach einem Bericht über zwei Männer, welche in Mauretanien verhaftet wurden, weil sie angeblich an einer als Geburtstagsparty getarnten, geheimen Hochzeit teilgenommen haben, lass der Moderator der Sendung Twitter-Nachrichten vor. Dabei liess er die äusserst LGBTI+ feindlichen Aussagen einfach so stehen, ohne sie entsprechend zu kommentieren, geschweige deren Aussagen zu verurteilen. So fordert ein Nutzer lebenslange Haftstrafen für die beiden Männer, ein anderer betitelte die beiden Verhafteten als Abartige, welche zu einem Psychiater gehören, und ein dritter Nutzer schob die Schuld auf die Moral der Nachbarschaft, welche diese Katastrophe erst ermöglicht habe.

Der bekannte LGBTI+ Aktivist Peter Tatchell machte die Öffentlichkeit auf diese Missstände aufmerksam und erklärte, dass BBC Arabic auf Kosten der Steuerzahler homophoben Hassreden eine Plattform biete. Es seien die Moderatoren gewesen, welche diese widerwärtige Angriffe gegen LGBTI+ Menschen öffentlich verlesen haben, ohne Kommentar und ohne Kritik. Ihre Berichte würden Fanatismus verbreiten. Sie hätten damit zudem die Anti-LGBTI+ Vorurteile in der ganzen arabischen Welt mitverbreitet und zum giftigen Hass beigetragen, welcher dazu führe, dass LGBTI+  in Angst vor Diskriminierung und gewalttätigen Attacken leben müssen, so Tatchell.

Mittlerweile hat die BBC eingeräumt, dass diese Berichterstattung nicht den redaktionellen Standards entsprochen habe. Man entschuldige sich bei den Zuschauern dafür. Als erste Massnahme werde man Mitarbeiterschulungen mit dem Fokus auf die Berichterstattung über Themen und Anliegen der LGBTI+ Community durchführen. Weiter heisst es von der BBC, dass die Sendung BBC Trending dazu da sei, um die Debatten in den Sozialen Medien in der arabischen Welt zu thematisieren und auch gegensätzliche Ansichten zu untersuchen. In diesem Fall hätte man aber diesen Aussagen energischer Nachgehen und auch mehr Kontext zu dieser Thematik liefern müssen.