UK: Blutspendeverbot für MSM praktisch vollständig aufgehoben
Bislang galt pauschaul, dass Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), kein Blutspenden dürfen, ausser, sie hatten während mindestens drei Monaten keinen Sex. Dies wurde von den LGBTI+ Organisationen stets als diskriminierend verurteilt. Nun hat die britische Regierung reagiert und ist auf die Kritik eingegangen. Künftig soll das Risikoverhalten einer jeden Person ausschlaggebend dafür sein, ob sie Blut spenden darf oder nicht, unabhängig des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung.
Somit dürfen künftig alle Blutspenden, wenn sie in einer festen, monogamen Beziehung leben. Ebenfalls zugelassen werden zudem jene, welche während mindestens drei Monaten immer den gleichen Sexpartner haben, und sich dabei keinem Risiko einer sexuell übertragbaren Krankheit ausgesetzt haben. Nicht zugelassen sind weiterhin jene Blutspender, welche PrEP oder auch PEP nutzen.
Die Blutspendewilligen müssen jeweils vor der Spende einen Fragebogen ausfüllen, welcher nun detaillierter ist und auch Fragen bezüglich Chemsex oder sexuellen Kontakten unter Einfluss von Alkohol oder Drogen enthält.
Bis vor wenigen Jahren galt für MSM noch ein lebenslanges Blutspendeverbot. Dieses wurde in den 80er Jahren auf dem Höhepunkt der HIV/Aidskrise eingeführt. Die neue Regelung des Department of Health and Social Care, welche nun bekanntgegeben wurde, löst jene Bestimmungen ab, welche 2017 eingeführt wurden, und welche MSM die Blutspende verboten hat, welche nicht während mindestens drei Monaten ohne Sex - anal und oral - lebten. Von 2011 bis 2017 lag diese Frist zudem bei einem Jahr.