UK: Die Veteranen-Organisation Royal British Legion entschuldigt sich bei der LGBTI+ Community

UK: Die Veteranen-Organisation Royal British Legion entschuldigt sich bei der LGBTI+ Community
Die Royal British Legion ist eine angesehene Organisation, welche sich in Grossbritannien dafür einsetzt, dass der Beitrag der Veteranen gewürdigt wird und nicht in Vergessenheit gerät. Dafür, dass es in der Vergangenheit immer wieder zu LGBTI+ feindlichen Äusserungen und Taten innerhalb der Organisation kam, hat sich die Royal British Legion nun öffentlich entschuldigt.

Es waren happige Vorwürfe, welche der wohl bekannteste LGBTI+ Aktivist Grossbritanniens, Peter Tatchell, an die Royal British Legion RBL gerichtet hat. So soll die Veteranan-Organisation geleugnet haben, dass auch queere Menschen teil der Streitkräfte waren und sind, und zudem soll es LGBTI+ Veteranen untersagt worden sein, an einer Parade zum Remembrance Sunday mit zu marschieren. Sie sollen zudem Kränze für LGBTI+ an einer Gedenkstätte zum Ersten Weltkrieg als widerlich und beleidigend für die gefallenen Soldaten bezeichnet haben, und sie sollen zudem solche Kränze in der Vergangenheit auch schon entfernt und zerstört haben.

Wie Tatchell weiter erklärt, habe er selber und auch andere LGBTI+ Aktivist:innen, die RBL über die Jahre immer wieder mit Briefen auf die Versäumnisse aufmerksam gemacht und die Haltung gegenüber queeren Veteranen kritisiert, ohne je überhaupt eine Antwort erhalten zu haben. Doch nun hat die Organisation endlich auf ein Schreiben reagiert, welches Tatchell Ende des vergangenen Jahres abgeschickt hat, und in welchem er die Royal British Legion aufforderte, sich öffentlich bei den LGBTI+ Veteranen und der Community für ihre Taten in der Vergangenheit zu entschuldigen.

In einem Schreiben an Peter Tatchell schreibt Charles Byrne, der Generaldirektor der Organisation, dass er zutiefst betrübt darüber sei, welche Erfahrungen Tatchell mit der Wohltätigkeitsorganisation gemacht habe. Er könne sich nur in Namen der Royal British Legion dafür entschuldigen, dass sie bislang nie geantwortet haben, und für die Diskriminierungen, welche stattfanden. Die RBL habe sich stark gewandelt, seit Tatchell zum ersten Mal mit der Organisation in Kontakt trat, schrieb Byrne an Tatchell weiter, und das Verhalten, welches er aufgezählt habe, würde in der heutigen RBL in keinster Form toleriert werden. Die Massnahmen, welche in den vergangenen Jahren getroffen wurden, hätten die RBL zu einer Organisation gemacht, in der die Unterschiede zu einander gefeiert würden.

Wie Byrne weiter erklärt, habe die Royal British Legion in den letzten Jahren eine positive Verbindung zu Fighting With Pride aufgebaut, eine Organisation, welche sich für LGBTI+ Veteranen stark macht, und man habe auch eine Helpline aufgebaut, welche Veteranen aus der Community unterstützen. Zusätzlich leiste man Support für all jene queeren Veteranen, welche vor dem Jahr 2000 ungerechtfertigterweise aus dem Dienst entlassen, oder welchen ihre Ehrenmedaillen abgenommen wurden. Erst ab dem Jahr 2000 war es homosexuellen Personen erlaubt worden, offiziell und offen im Militär zu dienen.

Dass LGBTI+ Militärangehörige vor dem Jahr 2000 unfair behandelt wurden, scheint auch die Regierung mittlerweile einzusehen. So wurde angekündigt, dass man die Vorgänge, welche vor dem Jahr 2000 passiert seien, aufarbeiten werde, man wolle zudem die Schulungen in Bezug auf Diversity verbessern und jene Fälle genauer untersuchen, bei denen Medaillen von queeren Soldat:innen aberkannt wurden. Doch es müsse noch mehr unternommen werden, denn Diskriminierungen seien im Militär nach wie vor weit verbreitet und man müsse die hartnäckigen Vorurteile, welche noch immer vorherrschen, bekämpfen.

Peter Tatchell selber zeigte sich erfreut über das Schreiben der Royal British Legion und lobte die Organisation dafür, dass sie sich von ihrer LGBTI+ feindlichen Vergangenheit lossage. Man freue sich auch über die Entschuldigung und das Versprechen, queere Veteranen zu unterstützen und mit der LGBTI+ Community zusammenzuarbeiten. Damit könne man eine Linie zu den früheren Vorurteilen und Diskriminierungen der Royal British Legion ziehen.