UK: Einer von drei LGBTs wird am Arbeitsplatz gemobbt

UK: Einer von drei LGBTs wird am Arbeitsplatz gemobbt
Mobbing am Arbeitsplatz scheint gerade bei LGBTs nach wie vor ein grosses Problem in Grossbritannien zu sein: Der Spitzenverband der britischen Gewerkschaften hat eine neue Studie veröffentlich, wonach einer von drei Schwulen, Lesben oder Transgender am Arbeitsplatz aufgrund der sexuellen Orientierung oder der Geschlechteridentität schikaniert oder gemobbt wird.

Mit rund 5'000 Teilnehmern ist die neue Studie, welche von der Trades Union Conference (TUC), dem Spitzenverband der britischen Gewerkschaften, in Auftrag gegeben wurde, eine der aussagekräftigsten in diesem Bereich überhaupt. Und das Bild, dass der Bericht über die aktuelle Situation für Schwule, Lesben und Transgender am Arbeitsplatz zeichnet, ist nicht eben erfreulich. So erklärten rund 39 Prozent der Befragten, dass sie von Arbeitskollegen schon schikaniert oder diskriminiert wurden, über ein Viertel, rund 29 Prozent, erklärten zudem, dass sie sogar von ihren Vorgesetzen diskriminiert wurden. Von den Transgender erklärten gar 48 Prozent, dass sie am Arbeitsplatz schikaniert und gemobbt werden.

62 Prozent gaben zudem an, dass sie schon homo- oder biphobe Sprüche am Arbeitsplatz gehört haben, welche sich aber gegen andere gerichtet haben. 28 Prozent waren selber persönlich von solchen Äusserungen betroffen. Auffällig ist zudem auch, dass nur gerade die Hälfte aller LGBTs am Arbeitsplatz bei allen offen geoutet sind. Bei den jüngeren Arbeitnehmern liegt dieser Anteil gar nur bei 36 Prozent. 27 Prozent der Bisexuellen erklärten zudem, dass sie bei gar niemandem geoutet sind. Bei den schwulen Männern und den lesbischen Frauen liegt dieser Anteil bei 13 Prozent.

Die Trades Union Conference (TUC) fordert, dass Arbeitgeber eine klare Null-Toleranzpolitik bei Mobbing, Schikanierungen und Diskriminierungen in Bezug auf die LGBT-Mitarbeiter verfolgen sollen. Dabei sollen sie sich so vorbereiten, dass sie bei einem Zwischenfall bereit sind, um entsprechend reagieren zu können. Zudem sollen sie den Fall ernst nehmen. Man müsse sich bewusst sein, heisst es von Seiten von TUC weiter, dass Homo- und Transphobie am Arbeitsplatz nicht nur äusserst beleidigend sei, sondern auch die mentale Gesundheit der Arbeitnehmer gefährden könne. Weiter erklärte die TUC, dass die Aufklärung über LGBT-Themen bereits an den Schulen wichtig sei, um damit Homo-, Bi- und Transphobie so früh wie möglich anzusprechen.