UK: Erste Pride auf den Kanalinseln
Die beiden Kanalinseln Jersey und Guernsey, welche sich im Kronbesitz befinden, und daher weder Teil des Vereinten Königsreichs noch Kronkolonie sind, hinken England, Schottland und Wales in Bezug auf die Rechte für Schwule, Lesben und Transgender hinterher. Zwar hat Jersey seit 2012 ein Partnerschaftsgesetz, welches auch die Adoption erlaubt, doch das Thema Marriage Equality ist immer noch im Parlament hängig. Auf Guernsey ist der Rückstand sogar noch grösser, dort existiert weder ein Partnerschaftsgesetz noch ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, und das Schutzalter von Homo- und Heterosexuellen wurde erst vor rund drei Jahren gleichgesetzt. Um die Politik aufzufordern, endlich vorwärts zu machen in Bezug auf die Rechte für Schwule, Lesben und Transgender, hat die LGBT-Organisation Liberate angekündigt, erstmals eine Pride auf Jersey zu organisieren. Stattfinden soll sie am 23. September in der Hauptstadt von Jersey, St. Helier.
Prides sind ein globales Phänomen und jedes Land, in welchem LGBTs frei und ohne Angst vor Verfolgung leben können, hat einen solchen Anlass, erklärte der Vize-Vorsitzende von Liberate, Christian May, in einer Stellungnahme. Eine Pride erlaube es der Community und deren Freunde und Familie, zusammen zu sein, erstens um zu zeigen wie stolz sie sind in einer vielfältigen Gesellschaft zu leben, und zweitens, um zu feiern, dass sie ihre Meinung und Forderung frei ausdrücken dürfen. Eine Pride übersteige die Politik und ist eine Feier, welche alle einbezieht, heisst es von May weiter. Jersey habe in der Vergangenheit ein paar zaghafte Schritte gemacht, und wird wohl so weitermachen, um schlussendlich all seinen Einwohnern die gleichen Rechte zuzusprechen, egal wessen Rasse, wessen Geschlecht oder welcher sexuellen Neigung. Die Insel müsse stolz darauf sein, was bereits erreicht wurde und die Pride sei ein Weg um dies öffentlich sichtbar zu machen, fügt May hinzu.
Die Pride wird durch die Innenstadt von St. Helier bis zum Weighbridge Square führen. Dort wird es Reden von Politikern und einem „Special Guest“ geben, sowie Konzerte und andere kulturelle Darbietungen. Christian May unterstreicht dabei deutlich, dass die Pride zwar von der LGBT-Community organisiert werde, aber nicht exklusiv für die Community sei. Es sei eine Party, bei der jeder willkommen sei, erklärt er. Für all jene, die noch nie an einer Pride waren: Es wird ein farbiger, schöner und offenere Tag draussen für jedes Alter werden, um gemeinsam die Diversität zu feiern, alles symbolisiert durch die Regenbogenfahne…